Mittwoch, 27. August 2008

Über ... Janusköpfe

Heute zitiere ich zunächst einmal eine Meldung der Deutschen Presseagentur:
(Anmerkung: Freilich ginge es auch als Link, aber jene bei der TA haben eine Halbwertzeit/Haltbarkeit kürzer noch als Wahlversprechen, mal probieren?:)
KLICK

Deutsche Autokäufer achten weniger auf Umweltschutz

Brüssel (dpa) - Autokäufer in Deutschland achten bei der Anschaffung eines Neuwagens weniger auf Verbrauch und Umweltschutz als ihre europäischen Nachbarn. Das ergibt sich aus einer in Brüssel vorgestellten Studie des Europäischen Verbands für Verkehr und Umwelt (T&E).

Demnach stoßen die 2007 in Deutschland zugelassenen Neuwagen im Schnitt 168 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer aus. Damit liegt Deutschland auf Platz 15 von 18 untersuchten EU-Ländern. Seit 2006 verbesserte sich der Wert laut den Angaben um 1,7 Prozent.

Die Autos mit dem geringsten durchschnittlichen CO2-Ausstoß wurden der Studie zufolge 2007 in Portugal verkauft. Die dort im vergangenen Jahr angemeldeten Neuwagen stießen demnach im Schnitt 143 Gramm CO2 pro Kilometer (g/km) aus. Auf den Plätzen zwei und drei lagen Italien (146 g/km) und Frankreich (148 g/km) vor Belgien und Spanien mit jeweils 152 g/km. Umweltschädlicher als in Deutschland waren die verkauften Neuwagen nur in Litauen (175 g/km), Finnland (176 g/km) und Schweden (180 g/km). Der EU-Mittelwert liegt den Angaben zufolge bei 158 g/km.

Was lernen wir also?

Alles Gejammer über hohe Benzinpreise (dass wir uns recht verstehen, mir gefallen sie ebenso wenig, aber ich verstehe sie als motivierenden Handlungsdruck) ist bigott.
Die Deutschen rühmen sich gern als Umwelt-Weltmeister. Und meinen, das könne man an konsequenter Mülltrennung am besten sehen.
Merke: Im allgemeinen gilt: Je hubraumkleiner ein Auto, je kleinwagiger generell, umso weniger CO2 stößt es aus. Linear ist diese Kurve nicht, manche Autos verbrauchen relativ zu ihrer Größe wenig oder zu ihrer Kleinheit viel. Doch absolut bleibt es bei dem Trend.
Deswegen können sich Geringverdiener nicht herausreden. Doch solange ein Kofferraumvolumen (das höchstens ein bis fünf mal im Jahr wirklich gebraucht wird, wichtiger ist, als die Unterhaltskosten, solange Klimaanlagen und Dachgepäckträger spazieren gefahren werden, solange viele nicht begreifen, dass es immer die ersten fünf Kilometer sind, die richtig Sprit fressen, sind die Preise zwar unangenehm hoch, aber längst nicht bei der Schmerzgrenze.
Wären sie da, dann wäre es en vogue, bei Stadtfahrten außer bei Schnee ein Fahrrad zu nehmen.
Schon mal einen VIP (außer einer Handvoll) gesehen, der das so lebt?
So, das musste mal raus.

Über ... Kopfschmerzen

Nein, nein, sie sind ganz und gar nicht symbolisch gemeint, assoziierend etwa für etwas ganz anderes, nein, es geht um den hundsgemeinen Kopfschmerz.
Nicht den, der als Ausrede für Sexunwilligkeit verwendet wird.
Nicht den Lohn für eindrucksvolle Kneipenrechnungen am Vorabend, den selbst verdienten also.
Auch nicht den, der kommt, wenn man sich irgendwo den Schädel anstößt.

Sondern den dämlichen, gewöhnlichen, nervenden
Der kommt. ohne irgendeinen offensichtlichen Grund (einen verborgenen Grund gibt es immer, schon klar)
Das wird jetzt keine Selbstbewältigungsarie.
Und liest sich hoffentlich auch nicht wie Selbstmitleid.
Es ist eigentlich nur das Werben um Verständnis.
Auch in diesem Moment gerade.

Über ... Urlaubsfolgen

Kann sein, heute wird es etwas trashig, aber dafür habe ich auch länger als sonst überlegen müssen… ;-) Mir ging durch den Kopf, durch welche übergreifende Eigenschaft sich sämtliche Urlaubserlebnisse zumindest der letzten beiden Jahrzehnte gleichermaßen auszeichnen. Ja, schon möglich, dass sie zu kurz waren, die Urlaube. Denkbar, dass mir die Arbeit weniger fehlte, als dies für politisch korrekt zu halten gewesen wäre, sogar die gern zitierte mentale Überforderung der Urlaubstage als “schönste Zeit des Jahres” würde ich nicht in Bausch und Bogen und Abrede stellen. Wirklich eigentümlich aber ist etwas anderes:
Die Schlüssel an meinem Schlüsselbund rosten. Hallo? Ja, alles beste Westprodukte, so ist das nicht! Edle und unedle Metalle sind auch nicht einfach so gemischt, ich habe ja mal hingehört im Chemieunterricht und bin deswegen keine Opferanode. Ansteckend ist das offensichtlich auch. Merkwürdig ist: Habe ich denn nicht auf der Arbeit vor rechtschaffener Erschöpfung schwitzende Hände, die den Rost erzeugen könnten? Fass ich nicht auch auf der Arbeit meinen Schlüssel eher selten an? Hängt der Schlüssel bei Nichtgebrauch im Urlaub nicht eigentlich an der Stelle am Haken eines Brettes im Flur, den mir ein Hygrometer eher als (zu) trockenen Raum beschreibt?
Und was soll es mir sagen, dass ausgerechnet der Redaktionsschlüssel jener ist, der am ausuferndsten rostet?
Langsam befürchte ich, der Autoschlüssel muss doch getrennt bewahrt werden, sonst denkt noch einer, es wäre eine Rostlaube.
Sehen Sie, ich habe sie gewarnt,das wird ein Beitrag mit Gschmäckle … Oder rosten Ihre Schlüssel etwa auch? Ein Titelthema?

Über ... Endspurte

Es ist zum Verzweifeln. Kurz vor Schuljahresende … lassen die Schule vielleicht den Unterricht langsamer angehen, dafür machen sie Dinge, von denen sie überzeugt sind, dass ihre Widerspiegelung in der Zeitung doch eine tolle Sache wäre.
Das ist schön. Und zum verzweifeln.
Schweigen wir über die tatsächliche Relevanz der organisierten Dinge.
Lieblingsspruch dieser Tage: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Es ist die schiere Menge, die einen verzweifelt die Ferien herbeisehnen lässt.
In denen in kurzer Zeit dann so wenig los ist, dass das eine oder andere Kinderfest viel Platz im Blatt hätte. Und dieser Vorgang wiederholt sich so sicher wie das Murmeltierspektakel in Punxsutawney, Pennsylvania…

Übers ... Vorwärtsschauen

Also mal ehrlich: In die Freude über den Sieg mischt sich ein merkwürdiger Beigeschmack. Das war dann gestern Abend doch eher Roulette als Fußball. Wir sind doch sonst so kongenial im Erklären, wie kann es passieren, dass in einem Spiel alles läuft und im nächsten fast nur Herzstillstände (bis hin zu wirklichem Frust) erzeugt werden?
Ne, schon klar, wenn es ging, wäre es schon getan worden. Das Erklären.
Sollen wir wirklich daraus lernen, dass den Sieger keiner fragt, wie er dazu kam?
Heiligt allen Ernstes der Sieg als Zweck die Mittel?
Ich hoffe, jegliches was folgt, geschieht im klaren Bewusstsein, dass der Abgrund Ausscheiden mehr als einmal nahe (das ist gar kein Ausdruck) war.
Mit diesem Lernschritt wäre dann auch das Glück eines, das seinen Zweck hatte.

Über ... Frühaufstehen (I)

Es ist eine der Undenkbarkeiten in dem Beruf, dem ich nachgehe, Termine ohne Not vor 9 Uhr anzusetzen. Im Westen war/ist es meistens noch eine Stunde eher. Und hat mit dem natürlichen Effekt zu tun, dass der Redaktionsschluss - technisch ermöglicht - immer weiter nach hinten rückt. Es gibt den tiefen Reflex in meinem Beruf, dass die Aktualität alles bestimmt. Offiziell natürlich niemals die Sorgfalt, die Tiefgründigkeit, die Ausgewogenheit eines Beitrags, aber viele kurze Decken lassen sich halt nur begrenzt ziehend dehnen.
Also gehört das Gestern ins Heute der Zeitung. Und dass das Gestern mitten in der Nacht und nicht am Ende eines Tages aufhört, ist zwar Willkür, doch eine mit Folgen.
Nämlich der, dass es oft spät wird für Journalisten. Nicht so sehr der Termine selbst wegen, sondern der oft bis zum Schluss auch offen gehaltenen Menüfolge im gedruckten und deswegen irgendwann zwingend festgelegten Produkt.
Besonders die Pädagogik aber liebt den Morgen.
Früher Vogel fängt den Wurm jubiliert es aufrüttelnd.
Niemand hat etwas gegen frühe Vögel.
Doch in der Dämmerung fliegen die Insektenschwärme.

Ich bin kein Vogel und rate nur, ob der Wurm oder die Mücke besser schmecken.
Ich bitte aber um Nachsicht, dass sich manche Kreissegmente auf der Tagesuhrscheibe unterscheiden.
Man muss sich darob nicht bekämpfen.
Verständnis bringt weiter.

Über ... Termintreue

Ich hasse es:
Jemand sagt einen Termin zu.
Er sagt nicht: Höchstwahrscheinlich.
Er sagt nicht: mal sehen, könnte klappen.
Er sagt schon gar nicht: Es ist nur ein wenig wahrscheinlicher, als dass es unwahrscheinlich ist.

Irgendetwas davon aber meint er meistens.
Dass er es meint, ist nicht schlimm.
Dass er es nicht sagt, aber schon.

Es geht konkret um einen Liefertermin
Und es ist (einmal mehr) das Bauwesen, wo dies leider gang und gäbe ist.
Jeder haut jeden übers Ohr,.
Gar nicht finanziell, sondern was Termine angeht.
Ein faules System.
Aber wenigstens trifft es jeden einmal.
Und die, die nur ab und zu betroffen sind, freuen sich, dass sie nicht immerzu von diesem Metier abhängig sind.

Über ... Lesetempi

Wie schnell lesen Sie ein Buch?
Wieso ist das eine komische Frage? Was Sie lesen, wo, warum und weswegen werden wir oft gefragt, ich frage mich, wie schnell die Menschen lesen.
Rezensenten etwa müssen sich doch unheimlich beeilen. Schließlich will keiner wochenlang auf den Text warten. Bekommt man dann wirklich alles mit?
Für Wein etwa haben wir Trink(tempo)regeln.
Pralinen lassen wir auf der Zunge zergehen.
Langsames Essen wird als Gourmet-Form gepriesen.
Bei Filmen gibt der Regisseur das Tempo vor, falls wir nicht gerade die Temponachbearbeitung durch Werbeblöcke erdulden müssen.
Nur beim Buch sind wir auf unser eigenes Gefühl angewiesen.
Deswegen freue ich mich (auch) auf Urlaub.
Lesetempo ist da nämlich tatsächlich viel mehr eine Frage meiner eigenen Entscheidung.
Falls Sie gerade vor einer solchen stehen … viel Spaß dabei!

Über ... Ehrenrunden

Ja, schön wäre es, wenn es wirklich um Runden der Ehre wegen gehen würde. Doch es ist dieser schwer unterdrückbare Frust über Menschen, die in einer Versammlung (fast) gleich welcher Art ihren Beitrag mit den Worten beginnen: “Ich möchte nicht meinen Vorredner wiederholen, er hat ja schon fast alles wichtige gesagt”. Und dann genau das tun.
Sie haben ihre Rede, sie haben sie nicht abgestimmt. Muss man auch nicht, klar, aber dann muss man gewärtig sein, sie nicht halten zu können, ohne sich lächerlich zu machen. Vor allem dann nicht, wenn man am Anfang das Problem eingesteht. Dann aber trotz dieser Einsicht genau das zu tun, grenzt hart an Impertinenz. Es ist die Botschaft ans Publikum: “Ich weiß, dass ihr euch langweilt, aber das interessiert mich nicht”.
Und was macht das so düpierte Publikum? Es erträgt die Rede. Oft sind es Unterstellte, die können nicht anders. Oder Gäste, die meinen, es sei höflich, sich nicht dagegen zu wehren, wenn man genervt wird.
Oder es sind die Gleichrangigen, die sich denken: Klar, geht mir ja auch oft nicht anders und ich würde mich unsouverän fühlen, wenn ich nicht mindestens so und so lange rede.
Dass die Chronisten längst den Stift weggelegt haben und nur noch daran denken, wie viel Zeit ihnen jetzt wieder sinnfrei gestohlen wird, könnten sie sehen, wenn sie hinschauten. Doch meist müssen sie - Stichwort Souveränität - ablesen. Oder sie schauen in die Runde, sehen dienstbeflissen lauschende Untergebene - und machen weiter.
Und so etwas macht Schule. Auch wenn das Volk sich trifft, um Politik zu machen, alle Jubeljahre in einer Versammlung in einem Dorf, indem der tapfere Gemeinderat langweilige Beschlüsse fassen muss, wiederholen die Leute die gleichen Schlichtheiten. Weswegen? In der Hoffnung, sie würden tiefgründiger, wenn man sie wiederholt? Nein, oft eher in dieser wahrhaft bahnbrechenden Ignoranz des Faktischen. Anzuerkennen, wie eine Lage ist und Logik statt der Gebetsmühle zu verwenden - kostet schmerzensgeldpflichtige Lebenszeit.
Das musste jetzt einfach mal raus.

Über ... Sättigungen

Ein eigentümlichen Eindruck macht die Welt in diesen Tagen. Also einschränkend sollte vielleicht gesagt werden, dass damit die Landschaft hier am Nordstau (wie die Wetterfrösche immer so eindrücklich sagen) des Thüringer Waldes gemeint ist. So sehr wurde in den langen Wochen vorher der Start des Frühlings/Sommers vermisst, dass die Natur jetzt zurückzugeben bereit ist, womit sie so lange zögerte. Ich schaue nicht erst seit diesem Jahr Bäume an, doch kommt mir alles um einiges grüner vor als sonst.
Noch hat sich das Jahr nicht mit Ruhm bekleckert, was die offensichtlichen Wetterattribute der Öffentlichkeit angeht, auch wenn diese extrem vergesslich ist.
Doch satteres Grün sah ich selten.
Mal sehen wir es weitergeht.

Über ... Dienstagssprünge

Der Frust steigt. Worüber? Na, ist doch klar, die Sprit-Preise, der Deutschen liebstes Aufregerthema. Und stimmt, die Wirkung ist für manchen fatal. Erinnern wir uns an Benzinpreise um einen Euro herum? Sicher, wir wissen sogar noch von 1,30 DM, was allerdings lange her ist. Steuerlast darauf hin oder her, die letzten etwa 30 Cent sind von keinem Staat gemacht. Der Fiskus hat von steigenden Preisen nichts, weil dadurch der Umsatz sinkt.
Doch wenn wir die Ausgabe (für Treibstoff) an sich nicht senken können, weil wir fahren müssen, bleibt ja nur noch die Frage, für wieviel Liter wir wie weit kommen.
Denn Aufregen vom Interviewermikrophon bringt nicht weiter.
Wenn der Benzinpreis also von ein auf eineinhalb Euro stieg, dann hat er früher zwei Drittel von dem betragen, was er heute beträgt. Würden wir daher mit einem Auto fahren, dass statt 10 nur 6,6 Liter, satt 7,5 nur 5 Liter oder statt 6 nur vier Liter verbraucht, wäre der Preisanstieg aufgefangen.
Wie viele Klimaanlagen im Auto werden also NICHT eingeschaltet, wenn der Preis - wie fast jeden Dienstag - um wieder mal vier Cent rauf geht?
Ich habe einen Kollegen, der hat was Salomonisches gesagt: Ich weiß nicht, was ihr wollte, ich tanke seit Jahr und Tag für 50 Euro. Da lebt man bedeutend ruhiger, wenn man zusätzlich vermeidet, auf die die Preise zu achten.

Über ... Hotspots

Na, was denken Sie, geht es um heiße Quellen?
Nein, eigentlich mehr um jene Plätze, an denen zum Beispiel der eigene Laptop sagt, dass er eine Internetverbindung gefunden und aufgebaut hat. Eine Verheißung aus der schönen neuen Onlinewelt.
Dass so etwas zuhause funktionieren kann, wissen inzwischen viele, die sich freuen, endlich keine Kabel mehr quer durch die Wohnung verlegen zu müssen. Doch außerhalb der eigenen vier Wände ist das Verbinden noch immer ein mühsames Geschäft.
Und oft maßlos überteuert: In vielen Hotels hat den Betreibern offensichtlich noch keiner erzählt, dass man für ihre Viertelstundenreise woanders ein Vierteljahr online bleiben könnte.
Dass solche Zugänge - in Zeiten von Flatrates natürlich wenigstens zeitlich unlimitiert - ein wirkliches Verkaufsargument sein könnten, statt mehr zur Abschreckung installiert zu werden, hat wohl noch keiner gemerkt.
Warum ich das alles schreibe?
Weil ich ab morgen und in der kommenden Woche gen Süden unterwegs bin. In genau solchen Hotels, die mit WLAN inklusive werben.
Mal sehen, ob Sie also von mir hören…

Über ... Wetterwirkungen

Was haben wir miteinander geklagt: Diese miese und schlechte und kalte und ungerechte Wetter, das macht einen ganz niedergeschlagen. Kein Wunder, dass wir uns schlecht fühlen.
Ich spreche vom Wetter der Tage, die schon etwas her sind.
Im Moment macht uns das Wetter nicht die Freude, willkommenes Alibi dafür zu sein, wie es in uns aussieht. Wir reden auch nicht viel drüber.
Denn klar: Es gab die unerschütterlichen Optimisten in Osterschnee und Aprilwetterchaos und es wird die Trübsinnigen geben bei blauem Himmel über halb Europa.
Vielleicht geht es weniger um den Wetterbericht da draußen, sondern um die eigenen Hoch- oder Tiefdrucklagen in uns selbst.

Über ... Warteschlangen

Ich habe eine Psychose. Nein, es ist nicht nur so eine Aversion, sondern eine richtige Phobie. So etwas zu haben, gehört ja heute schon zum guten Ton, oder?
Es geht ums Anstellen.
Und alles ist - müssen Sie wissen - wegen meiner schweren Kindheit. Haben Sie mitgeseufzt? Gut, dann hätten wir das.
Nein, mal im Ernst:
Vor 20 Jahren war hierzulande eine solche Phobie gar nicht leistbar. Das wäre so, als hätte man eine Luft- und Wasser-Allergie.
Seitdem sind mir Schlangen ein Gräuel. Dass allgegenwärtiger Mangel eine Schlange erzeugt, kann ich nachvollziehen. Immerhin gibt es den running gag von den Menschen, die sich reflexartig in Schlangen stellten, ohne zu wissen, was es überhaupt gibt. Dass aber auch für jene, die wussten, welche Chance da ist, der Alptraum beginnt, war allgegenwärtig. Entweder war es vorher alle. ganz offiziell. Oder, sehr viel angenehmer, für manche war es alle, für manche nicht. Vorbestellungen in diskreten blickdichten Beuteln, was sogleich rundum zu Grummeln führte. Und zu neuen Verzögerungen

Über ... Feiertage

Also, ein Feiertag ist ein Tag, an dem ich nicht zur Arbeit erscheinen muss. Mancher sagt, es wäre auch eine bezahlte Freistellung, weil der Lohn die Festlegung enthält, dass die Bezüge je Monat gleich sind, egal, ob der Monat 28 oder 29 Tage wie der Februar hat, viele oder wenige arbeitsfreie Wochenend-Tage enthält oder datumsfeste Feiertage auf einen ohnehin freien Tag der Woche fallen. Oder sogar einmal wochentags- und datumsfeste Feiertage aufeinanderfallen, wie am 1. Mai 2008.
Trotzdem heißt der Auftrag feiern!
Nun mag ich nicht feiern müssen, wenn ich soll. Das muss ich schon anderweitig oft genug. Schöner wäre doch, feiern zu dürfen, wenn einem danach ist. Ist ein freier Tag ein Grund zum feiern?
Nun früher gab es viel weniger freie Tage und - nicht nur dadurch - viel längere Arbeitszeiten in einer Woche, andererseits würden wohl alle nicken, wenn konstatiert würde, dass heuer der Druck am Arbeitsplatz um einiges höher ist, als dazumal?
Was solls, nicht lang drumherumreden, ich habe nicht gefeiert gestern, sondern längst zu Erledigendes daheim in Ordnung gebracht. Und konnte mich hernach über das Ergebnis freuen. Auch eine Art zu feiern…

Über ... Neugier

Der Antriebsstoff für Journalismus aller Art, der außer Belehrung und Wissensvermehrung für den (armen) Leser noch etwas berühren will, bei eben jenem.
Und doch ist sie eine der Eigenschaften, die die Menschen polarisiert.
Neugierig möchte kaum einer genannt werden, es scheint so etwas wie diese anderen Untugenden zu sein, die eigentlich alle tun, aber keiner gern zugibt.
Würde man sie uns unterstellen, wir würden entschieden zurückweisen, oder doch mindestens relativieren. In schickliche und unschickliche Neugier.
Letztere in Selbstdisziplin im Rückgang begriffen, selbstredend.
Haben wir nicht bei Kindern die Neugier fasziniert zur Kenntnis genommen, sie später zur Vermittlung aller möglichen Welt(en)bilder verwandt, die wir für wertvoll hielten und später beklagt, dass sie irgendwie nachlässt?
Ist Neugier nun pure Essenz oder nur in konditionierter Form denkbar?
Ich meine, was wir nicht mögen, ist verordnete Neugier.
Denn da kommt der der Moralhammer geflogen: Ein niederes Gelüst sei sie, die Neugier.
Und ganz und gar unsympathisch wird die Neugier, wenn sie sich gegen uns selbst richtet.
Da könnte der eigene Grundstückszaun gar nicht hoch genug sein.

Diese Tagebuchschreiber aber hier, müssen loslassen, ob das, was sie schreiben “für oder gegen sie verwendet werden” könnte.
Oder aber im Datennirwana verhallt.
Eine Windböe kann sich auch nicht immerzu fragen, ob man sich ihrer erinnern wird.
Und ihr einen Namen gibt. Wie … Kyrill oder so.

Über ... Eitelkeiten

Aus der Premierenwoche im Thüringer Tagebuch:

Da lesen wir also heute selbst, was wir gestern schrieben. Und sehen uns in Gesellschaft. Von Mitschreibern, die wir (er)kennen (können). Und Mitleser, die unter sich bleiben. Lampenfieber? Nun ja, es ist der dritte Beitrag. Langsam müsste es abgefallen sein. Aber erst ab heute ist ein Feedback möglich.
Drei Varianten:

Lob
Wieso sollte ein Selbstdarsteller gelobt werden?
Was wird es machen mit uns, das Lob?
Eitelkeit, Höhenflüge?
Selbstbestätigung? Lassen wir es offen.

Tadel
Oh, naja, möglich, oder?
Also, Eitelkeit verletzt?
Beim Administrator petzen gehen?
Einen Regelverstoß nachweisen?
Eingeschnappt nicht mehr bloggen?

Am schwierigsten:
Schweigen…
Schreib doch was du willst.
Ist eh völlig belanglos.
Oder viele heimliche Fans. Ach ja, bitte!
Also wie nun?

Einmal mehr:
Abwarten!

Über ... Premieren

Aus der Premierenwoche im Thüringer Tagebuch

Morgen – haben sie gesagt - wird das alles online zu sehen sein. Wetten, dass die ersten Klicks die eigenen sein werden? Oder fast, jedenfalls.
Das Ego, ach das eigene Ego ist so leicht verführbar. Gib ihm eine Gelegenheit zu strahlen und es wird es tun. Die Weisheit des Menschen - einfach mal unterstellt, sie wächst tatsächlich wie vermutet im Laufe eines Lebens an – könnte den eitlen Prahlhans aufhalten, der da auf die Bühne drängt und ihm das Motiv der Eitelkeit erklären, doch wird dies das Ego aufhalten?

Vermutlich nicht. Nicht bei jenen, die hier schreiben. Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik, sondern nichts weiter als eine Beobachtung. Groß ist die Spannung auf ein neues Projekt. Und ihre Protagonisten. Die Schreiber. Willkommen … Kollegen!

Über ... Interesse

Aus der Premierenwoche im Thüringer Tagebuch

Was hier steht, kann jeder lesen.

Halt, was heißt, jeder?

Jeder der online ist.

Er kann, aber wird er es auch tun?

Ah’ eine Gegenfrage. Ja, warum nicht?

Könnte sein, er weiß nichts davon, er hat keine Zeit oder keine Geduld (was nicht das gleiche ist) oder mag es nicht, auf einem Bürostuhl zu sitzen, während er liest.

Die wichtigste Hinderung hast du unerwähnt gelassen?

Pah, welche?

Tu nicht so: Es könnte sein, niemanden interessiert, was du schreibst.

Oh, äh, na ja, was soll’s, selber schuld



Ah. Eingeschnappt.

Hör mal, Millionen Weblogs auf der Welt werden als die Zukunft angesehen, weil die Grenzen zwischen Schreiben und Veröffentlichen aufgehoben werden. Warum fragst du MICH, warum ausgerechnet MEINS uninteressant ist?

Weil ich mit den anderen nicht im Gespräch bin.

Also nervst du mich?

Genau.

Wollen wir es nicht auf einen Versuch ankommen lassen.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es…

Wer hat’s gesagt?

Tu doch nicht so neunmalklug, das kann man googlen…

Genau.

Und?

Erich Kästner

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