Kammerphilosopie

Mittwoch, 10. September 2008

Über … chrome-glänzendes Google, ha!

Wollen wir gemeinsam einstimmen in den Chor der Krokodilstränen, die dem bösen Kraken, der zugleich die teuerste Marke der Welt ist, Vorwürfe macht?
Wollen wir uns zu seinen Jüngern zählen, die genauso scheuklappig die Vorzüge in den Himmel heben?
Wollen wir ein ausgewogenes Tänzchen zwischen gern mitgenommener Nutzung und mainstream-like erhobenem Zeigefinger wagen?
“Dem Softwareriesen wird vorgeworfen…” - so beginnen sie gern, die ewig gleich routinierten Versatzstücke in Nachrichtentexten. Immer schön distanzieren, dann schimmert es wie Farbe bekennen, ist aber keine.
Dabei wäre zunächst einfach nur das Prinzip zu begreifen:
Wer an Googles Stelle würde nicht genau die gleichen Schritte tun, wie das dortige Management?
Oder hat wer immer noch nicht (ganz wertfrei) das Grundprinzip kapitalistischer Ökonomie begriffen?
Genauso gesetzmäßig gehen die Gegner vor.
Auch klar.
Und der Kampf ist noch nicht entschieden.
Wenigstens eines, das nicht schon absehbar ist.
Und am Schluss dieses Moralisierens?
Kann sein, dass diese Funktion hier
http://news.google.com/archivesearch
momentan nur hinterm Großen Teich Sinn macht
Trotzdem ein erstaunlicher Effekt, den Namen Thüringer Städte mal in der New York Times von 1891 (kein Vertipper!) lesen zu können.

Mittwoch, 3. September 2008

Weise Wortgewalt

Heute nur ein Zitat aus der Schweizer Wochenzeitung "Weltwoche":
wortgewaltig, grandios, weise, trotz eingestreuter Schmonzetten immer wieder (fast) zu dicht geschrieben und doch mindestens einer Lesewiederholung wert:

Hier

Züge eines Komplotts
Von Gertrud Höhler

Frauen sollten nicht mehr die Männer für ihr Leiden verantwortlich machen und sich bequem in ihrer Opferrolle einrichten. Diese Entschuldigungsstrategie muss ein Ende haben, wollen Frauen wirklich etwas bewegen auf der Welt.

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Glenn Close als Anwältin in der TV-Serie «Damages».


Was Frauen können, steht doch gar nicht mehr in Frage. Ob sie liefern, steht in Frage. Ob sie sich entschliessen, den Komfort des unbekannten Wesens gegen diesen neuen Auftritt einzutauschen: die Frau, das bekannte Wesen.

Während die hochgewachsenen Businessfrauen der Spezies Alphatier endlich wieder ein zweites Gesicht zeigen, das weibliche, folgen ihre unentdeckten Schwestern der Versuchung, den Mythos der Schonzeit am Leben zu halten.
Das Leben in der Deckung, so ihr wehmütiges Resümee, hatte viele Vorzüge. Der Mann, das allzu bekannte Wesen, war beruflich wie privat zuverlässig in Schach zu halten, solange die Entscheidung zwischen Schlange und scheuem Reh einfach keinem Mann gelang.

Die Schonzeit erlaubte beides: Anklage und Versteckspiel. Hilfreich war das Desinteresse vieler Männer an der Frage, was die Frauen nun wirklich sind – ausser schwer lesbar. Nur eine Minderheit von Psychologen, Dichtern und Ärzten widmet der Frage, wie Frauen nun wirklich sind, ein Künstler- oder Forscherleben. In der Männerwelt gelten diese Männer als untypisch beschäftigt.

Frauen kultivieren ihren Status als unerkannte Wesen auch als Racheakt: unverstanden und unverstehbar sein, um mangelnde Zuwendung einzuklagen. Wenn die Schonzeit endet, brechen die Jäger auf. Nun verteidigt das aufgeschreckte Wild sein Leben. Seine Chance: feinere Sinne, bessere Witterung, Schnelligkeit.

Die Schonzeit für Frauen wird kein Jäger aufkündigen. Sie gilt, seit der Feminismus in einem trügerischen Friedensschluss neue Tabus setzte, die zumal von Frauen nicht als das erkannt werden, was sie sind: Drohungen und Artenschutzgebote, die den Sonderstatus der Frauen fortschreiben. Schonzeit ohne Ende, paragrafengeschütztes «noli me tangere». Aus zornigen Feministinnen sind geschonte Opfer mit erstklassigen Prozessaussichten geworden. Die männlichen Kollegen sehen einen späten Sieg: So können sie die auf Regelverletzungen lauernde Kollegin schon mit Mitte dreissig loswerden. Wenn sie wirklich mitspielen will, fängt sie es anders an.

Fast alle Debatten, die wir führen, sind längst überflüssig geworden. Ob sie enden, bestimmen aber allein die Frauen. Männer haben ­gelernt, durch versöhnliche Debatten Handeln zu ersetzen. Sie haben gelernt, geduldig darüber zu diskutieren, was Männer Frauen schuldig bleiben. Virtuos umschiffen sie die unbeherrschbaren Themen, bei denen sie als Mitspieler chancenlos sind: Sie gestehen kampflos zu, dass sie bekannte, die Frauen dagegen weitgehend unbekannte Wesen sind.

Die Schonzeit für Frauen hat längst Züge eines Komplotts entwickelt. Männer wie Frauen schwanken, ob man sich das Ende dieses Schwebezustands wünschen soll. Die Männer haben sich schon einmal stärker gefühlt. Warum den Auftritt der Beute früherer Tage als Jägerin gerade jetzt zulassen?

Und die Frauen zählen einander ihre Vorteile auf, die kein Mann erfahren darf. Solange die Frau ein Rätsel bleibt, wird der Mann leise auftreten. Solange sie als potenzielle Anklägerin in der Deckung bleibt, schlägt sein Gewissen, ohne dass er sich wehren könnte: Was genau wirft sie ihm vor? Dass sie nicht mitspielen darf? Dass er nicht zuhört? Dass er seine Arbeit liebt? Dass er keine Selbstzweifel hat? Ihre Macht besteht aus lauter Unterlegenheitsritualen. Er weiss, dass die Spielregel ihm verbietet, von ihrer Macht zu sprechen.

Dieses Spiel muss enden. Wir müssen endlich entscheiden, dass Frauen ihre Macht nicht mehr mit Versteckspielen vergeuden sollten. Die Zähmung der Männer, die manche Frau in der neuen Sanftmut mutloser männlicher Partner lesen möchte, hat nicht stattgefunden. Die Verweigerung der Frauen vor den endlich erreichten endlosen Möglichkeiten, dabei zu sein, Einfluss zu nehmen, mitzuspielen, Alphatiere nach vorn zu schicken, um auch die Männer wieder zu ermutigen, ist der ernste Befund. Und vor allem: Die Konsequenz aus diesem Verweigerungsszenario ist eben nicht die Aufforderung an die Männer, die Frauen ins Bild zu rücken, sondern der zornige Appell an die Frauen, endlich ihre Kraft dem Ganzen zur Verfügung zu stellen, statt sich im Getto der Schonzeit Sonderkonditionen zu erklagen.

Kultur der Missverständnisse

Alphatiere sind Stellvertreter. Wie die Männer ihre Vorbilder auf den Gipfeln brauchen, um sich selbst das heute Unmögliche zuzutrauen, so brauchen Frauen die Alphagestalten mit weiblichem Gesicht, die ihnen Mut machen. Was schon kleine Jungen wissen – dass sie zu einer mächtigen Spezies gehören –, das ist der neue Alphatext für Frauen: Du gehörst zu den Frauen dieser Welt, ohne die jeder männliche Aufbruch sein Mass verlöre. Du gehörst zu den Frauen, die nicht auf Entdeckung warten, sondern entdecken. Ohne dich und die andern Frauen weltweit werden Männer immer nur auf das angewiesen sein, was Männern einfällt, und das ist höchstens die Hälfte aller möglichen Ideen – wahrscheinlich aber weniger, weil Männer Schlachten wiederholen wollen, in denen sie siegreich waren.
Die Welt nach der Schonzeit ist eine fordernde Welt, nicht nur für Frauen. Es war ja ein Komplott, das beide, Männer und Frauen, mit Spielräumen beschenkte, die beiden gaben, was zu ihnen passte: den Frauen ihr Geheimnis und das männliche Versagen vor ihrer Kultur der Missverständnisse; den Männern die täglichen Freibriefe, den tumben Toren zu spielen, wenn Frauen quer zum System argumentieren, und alle Zwischentöne zu überhören, wenn es um den Tagessieg geht – unter Männern und im gemischten Team.

Beide beherrschen ihre Rollen meisterhaft, aber der Diskurs, den beide aus Erfahrung meiden, wäre ohne Balance. Sie kämpft mit dem Benachteiligungsverdacht, der schon im Kindergarten trainiert wurde, und er möchte vortragen, dass sie nicht fair ist. Beide wissen, dass er sich dabei über ein Tabu hinwegsetzen müsste. Und beide wissen, dass sie dafür sorgen würde, dass ihm das schlecht bekommt. Es gibt kein Entrinnen: Sein Vorwurf ist berechtigt, und ihr Verdacht ist nicht fair.

Wir brauchen einen ganz neuen Anfang, wenn die Rückkehr der Alphafrauen gelingen soll. International hat sie bereits begonnen. Die Frauen haben keine Wahl, ihre Schonräume in den reichen Ländern zu verteidigen. Nun endlich geht es nicht mehr um Warten, Zuschauen, Gefunden- oder Verschmähtwerden, Verhindert- oder Gefördertwerden, es geht um etwas, was die Frauen mit den Sonderkonditionen fast verlernt haben: um Handeln. Nicht mehr Gehandeltwerden, sondern Handeln. Nicht mehr Objekt und Beschwerdeführerin sein, nicht mehr lauern und überlisten, sondern ins Werk setzen, was Männer niemals für Frauen tun werden, weil die grosse Entmutigung ihre Fehlerquote gegenüber Frauen dramatisch erhöht. Wir haben keine Zeit, auf die Erholung der männlichen Objektivität gegenüber Frauen zu warten. Wir haben auch keinen Anlass, immer weiter von den Männern zu fordern, dass sie uns Handlungsvorlagen liefern oder uns gar beim Handeln vertreten. Frauen wissen, warum das so bequem war: Immer waren die Männer schuld, wenn etwas in Frauenkarrieren danebenging.

Die Vorbilder für die neue Souveränität sind in hinreichender Zahl versammelt, in vielen Hautfarben und Ländern: Alphafrauen, die keinen Wert darauf legen, als unbekannte Wesen angestaunt und geschützt zu werden. Alphafrauen, die nicht permanent die Männer in ihrer Umgebung mit Rätseln anstrengen und mit Tricks irritieren. Lesbare Frauen, die berechenbare Partner im Weltgeschehen sein wollen.

Was mit ihrem Auftritt endet, ist nicht nur die Schonzeit, von der beide zu profitieren hofften. Es endet auch der kraftraubende Stress, der ein Erbe des Feminismus ist und für Männer eine ständige Bedrohung, für Frauen eine alltägliche Ablenkung von allem, was sie liefern könnten, wenn sie nicht mehr Gefangene eines Sklavenmythos wären, der den latenten Vorwurf an alles, was männlich ist, zur intellektuellen Pflicht macht.

Die neue, unbequeme Botschaft lautet: Frauen müssen es machen, weil Männer es gar nicht können – den Alphaplatz der Frau besetzen, glaubwürdig und mit jener Stärke, die den Männern seit der grossen feministischen Verunsicherung fehlt. Erfolgreiche Kulturen haben dieses doppelte Alphagesicht, das männliche mit weiblichen Zügen mischt. Wie gross die Verluste sind, die eine Kultur erleidet, wenn der männliche Blick jede Diagnose und jede Entscheidung dominiert, zeigt die Geschichte der Industriekultur. Die Bruchlandung der Wohlstandsgesellschaft trägt eine männliche Handschrift. Frauen gaben sich lustvoll ahnungslos. Sie griffen zu Doppelrollen, die nur Frauen sich gestatten: Konsumentinnen und Querulantinnen zugleich, waren sie immer Verbündete und Anklägerinnen des Kapitals. Diese schillernden Rollenspiele aufzugeben, fällt schwer.

Aber es lohnt sich, die Lust der Abhängigkeit gegen den Triumph der Spielführerin einzutauschen. Der historische Augenblick ist so günstig wie nie: Die Männer entdecken die Grenzen ihrer Macht als Weltenlenker in Wirtschaft und Politik, und die Frauen setzen den Fuss in männliches Gelände, ohne die Männer weiter einzuschüchtern. Teile deine Arbeit mit mir, sagt ihr Auftritt. Teile auch meine Arbeit mit mir. Lass uns teilen und gemeinsam herrschen, wo wir einzeln gescheitert sind.

Nach dem Feminismus können nur Frauen diese Sätze sprechen. Männer suchen noch nach den richtigen Worten. Alphafrauen beweisen ohne Imponiergehabe, dass sich für beide, Männer und Frauen, eine neue Freizügigkeit ergibt, die sie nicht kannten. Feminismus war die Zeit der strategischen Geringschätzung der Frauen für Männer – und im Umkehrschluss der Männer für Frauen.

Seit beide einander gegenüberstehen, ist die Rivalität zu Ende. Endlich ist der Mann im Olymp nicht mehr allein. Endlich ändert die schillernde Anklägerin die Botschaft. Sie fragt nicht mehr, ob sie mitspielen darf. Sie verspricht: Mit uns müsst ihr rechnen. Auf uns könnt ihr euch verlassen, wenn ihr Männer begreift, was wir Frauen endlich begriffen haben: Erfolge, die nicht nur Väter, sondern auch Mütter haben, sind zuverlässiger.

Da ist es wieder, das Motto der Rückkehr: berechenbar werden. Für viele Frauen ein grosser Verlust. Ihr Geheimnis, so glauben sie, ihre Unlesbarkeit war Garantin ihrer Macht. Und Ursache der grossen Verstörung, die viele Männer erfasst hat.

Auszug aus «Das Ende der Schonzeit. Alphafrauen an die Macht».
Erscheint im September 2008.

Montag, 18. August 2008

Über ... Kopfschmerzen

Nein, nein, sie sind ganz und gar nicht symbolisch gemeint, assoziierend etwa für etwas ganz anderes, nein, es geht um den hundsgemeinen Kopfschmerz.
Nicht den, der als Ausrede für Sexunwilligkeit verwendet wird.
Nicht den Lohn für eindrucksvolle Kneipenrechnungen am Vorabend, den selbst verdienten also.
Auch nicht den, der kommt, wenn man sich irgendwo den Schädel anstößt.

Sondern den dämlichen, gewöhnlichen, nervenden
Der kommt. ohne irgendeinen offensichtlichen Grund (einen verborgenen Grund gibt es immer, schon klar)
Das wird jetzt keine Selbstbewältigungsarie.
Und liest sich hoffentlich auch nicht wie Selbstmitleid.
Es ist eigentlich nur das Werben um Verständnis.
Auch in diesem Moment gerade.

Mittwoch, 23. Juli 2008

Über ... Frühaufstehen (II)

Ich freue mich, gelegentlich, (unter) der/n erste(n) Autor(en) eines Tages zu sein. ;-)
Aber daraus einen Grund abzuleiten, früh aufzustehen, wäre des Ego-Spiels doch ein wenig zu viel. Doch das Internet - eigentlich eher eine Domäne der Nachteulen, oder täusche ich mich da? - macht es den späten Autoren diesbezüglich nicht einfach. Oder interessiert die Tagesansicht etwa gar niemanden?
Ein Wandel in meinem jüngeren Leben (gewollt und ungewollt in einer Mischung) hat bewirkt, dass ich zu einer Zeit online bin (etwa 6.15 Uhr), die ich mir früher nicht im Traum als eine *freiwillige* hätte vorstellen können. Und doch ist es so.
Ich bin nicht so ein verknöcherter Selbstdisziplinär, freue mich aber immer wieder mal ein bisschen, dass ich dabei bleibe, auch wenn ich es nicht muss.
Auch das ist egoistisch, denn immer wieder aufs neue merke ich, wie viel Zeit ich dadurch gewinne. Schade eigentlich, dass es nur wenige Menschen gibt, die dieser Idee (des Zeitgewinns) folgen wollen. Aber ganz ehrlich: Ich hätte mir noch vor wenigen Jahren auch nicht geglaubt.
Ist wohl doch senile Bettflucht… wie meine Kollegin neulich lästerte.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Übers ... Vorwärtsschauen

Also mal ehrlich: In die Freude über den Sieg mischt sich ein merkwürdiger Beigeschmack. Das war dann gestern Abend doch eher Roulette als Fußball. Wir sind doch sonst so kongenial im Erklären, wie kann es passieren, dass in einem Spiel alles läuft und im nächsten fast nur Herzstillstände (bis hin zu wirklichem Frust) erzeugt werden?
Ne, schon klar, wenn es ging, wäre es schon getan worden. Das Erklären.
Sollen wir wirklich daraus lernen, dass den Sieger keiner fragt, wie er dazu kam?
Heiligt allen Ernstes der Sieg als Zweck die Mittel?
Ich hoffe, jegliches was folgt, geschieht im klaren Bewusstsein, dass der Abgrund Ausscheiden mehr als einmal nahe (das ist gar kein Ausdruck) war.
Mit diesem Lernschritt wäre dann auch das Glück eines, das seinen Zweck hatte.

Dienstag, 10. Juni 2008

Im Schnittpunkt mancher Tage

...liegt der Blick auf diesem Blog und mit ihm die Frage nach dem Sinn der Hierseins. Das kommt bei den besten Bloggern vor, also nichts für ungut...
Heut hörte ich recherchierenderweise einmal wieder etwas vom Loslassen. Und erinnere mich an einstige Grundmotive und ihre Dramatik. Sie sind im Herzen verzurrt, an sicherem Gepäckplatz auf der Reise des Lebens. Sie möchte ich garnicht nicht loslassen. Was auch daran liegt, dass sich mich nicht festhalten.
Freilich - und das ist ja das Grundvertrauen - verdrängen sich jene Tage nichts ins Vergessene, doch trägt der Weise (und auch der Eitle, klar doch) gerade seine Narben mit Selbstbewusstsein.
Leben, dass du deine Farben so verschieden wählen kannst, macht das Hauptmotiv für die Dankbarkeit aus.

Montag, 9. Juni 2008

Über ... Sommereffekte

Dererlei gibt es mannigfaltige. Einer heißt Heuschnupfen und ich verzichte zugunsten angenehmerer Themen auf weitere Ausbreitung desselben.
Auch Ratschläge habe ich schon viele bekommen, danke an alle dafür. Es sind genug inzwischen.
Zu schön sind aber diese Tage, als dass man nur wegen irgendwelcher Histamin-Verirrungen hinter luftdichten Mauern die Zeit ticken lassen würde.
Und deswegen auf vom (inzwischen nicht mehr so) neuen Wohnort wieder einmal in die alte Heimat Erfurt (das ist sie und wird sie bleiben). Dafür gibt es einen sehr angenehmen Radweg, der nur in der reichsten Kommune des Ilm-Kreises an verfallenden Altlasten vorbeiführt und weiter hinten mit bröckelnden Palisaden zur Gera hin die Haltung der oberen zu ihrem Radwegstück dokumentiert. Sonst ist alles angenehm. Und am Ziel überraschend, denn obwohl die Stadt (Ilmenau) am Start letztes Wochenende vor Menschen des Stadtfestes wegen nur so wimmelte, hatte die Erfurter kein Fest und deswegen auch keine Lust. Zumindest nicht vor die Tür. Oder zumindest nicht auf die Straße, denn sie war auffällig leer, die Landeshauptstadt. Nichts dagegen, ich mag es nicht so voll. Aber auffällig war es eben.
Kommendes Wochenende ist Krämerbrückenfest. Mal sehen, was da so noch zwischen zwei Passanten passt.

Mittwoch, 4. Juni 2008

Über ... Lesetempi

Wie schnell lesen Sie ein Buch?
Wieso ist das eine komische Frage? Was Sie lesen, wo, warum und weswegen werden wir oft gefragt, ich frage mich, wie schnell die Menschen lesen.
Rezensenten etwa müssen sich doch unheimlich beeilen. Schließlich will keiner wochenlang auf den Text warten. Bekommt man dann wirklich alles mit?
Für Wein etwa haben wir Trink(tempo)regeln.
Pralinen lassen wir auf der Zunge zergehen.
Langsames Essen wird als Gourmet-Form gepriesen.
Bei Filmen gibt der Regisseur das Tempo vor, falls wir nicht gerade die Temponachbearbeitung durch Werbeblöcke erdulden müssen.
Nur beim Buch sind wir auf unser eigenes Gefühl angewiesen.
Deswegen freue ich mich (auch) auf Urlaub.
Lesetempo ist da nämlich tatsächlich viel mehr eine Frage meiner eigenen Entscheidung.
Falls Sie gerade vor einer solchen stehen … viel Spaß dabei!

Samstag, 24. Mai 2008

Über ... Patriotismus

Immer mal wieder kommt diese Nachdenklichkeit auf… ganz abgesehen von der Frage ob ich lieber eine (weibliche) Heimat oder ein (männliches) Vaterland hätte.
Oder doch beides? Oder eher eine Mischung aus den Teilen? Das Gute heraussuchen, das schlechte, nun ja, aber dieses Areal lasse ich heute mal - links - liegen.
Nein, es geht um anderes, den Sport.
Wir könnten auch Nobelpreise nehmen, beim Sport wird es aber auffälliger.
Da kommt nicht nur die EM, da kommt auch Olympia.
Sind wir Sportfreunde?
Ja? Dann freuen wir uns … über einen Weltrekord, etwa.
Wie wichtig ist, dass ihn ein Vertreter aus unserem Land errang?
Wichtiger?
Ah, geht auch der Umkehrschluss?
Ist ein Weltrekord weniger wert, wenn er nicht von einem der unseren aufgestellt wurde?
Ich frage nicht nach Political Correctness, sondern nach den tieferen Grund für die Emotion, immerhin teilen wir solche Gefühle ja mit den anderen Nationen.
Es geht aber weiter:
Wie viel “besser” ist der Sieg, wenn er das Edelmetall nach Thüringen holt?
In den Ilmkreis?
In das eigene Heimatdorf?
In der Fußballkreisklasse:
Ist nicht jeder Jubel über den Sieg der eigenen Mannschaft zugleich eine Herabwürdigung der anderen?
Wenn es nicht so ist, könnten wir die 22 vor dem Spiel einfach wie im Schulsport ihre Teams auswählen lassen, dann spielen und wir würden dem besseren statt dem eigenen zujubeln?
Das ist es, weswegen mich die Frenetik nach den Siegen der “eigenen Leute” ein wenig verstört.
Wie wichtig ist: “Möge der beste gewinnen!” noch gegen “Möge unserer gewinnen!”?

Sonntag, 18. Mai 2008

Über ... Erneuerungen

Bin ich ein Zweckpessimist? Oh, nein, eigentlich nicht, doch was die Urlaubsonlineerfahrungen angeht, kann es nicht verwundern, wenn man zu einem solchen wird. Einmal hat es funktioniert, einmal war der angeblich freie Zugang doch einer mit Passwortabfrage blockiert. Natürlich ist die Welt nicht untergegangen, im Gegenteil, abgekoppelt zu sein, hat ja auch seine Vorteile.
Denn was ich eigentlich vorhatte, war die Erneuerung eines Eindrucks, der 17 Jahre her ist. Ich finde es spannend, Plätze auf dieser Welt erneut zu besuchen, die im allgemeinen zu denen gehören, die man gesehen haben muss. Um zu spüren, wie sich im Laufe der Jahre Wahrnehmungen verändern.
Reisenderweise bin ich also nicht wirklich ein Sight-Sammler, sondern eher ein Vertiefer.

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gerandalf - 10. Feb, 09:08
Nichts ist Zufall
Das Wort war noch zu haben. http://www.wortpat enschaft.de/picture_pate.p hp?wort=Mittelerde
gerandalf - 4. Apr, 21:05

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