Löwengebrüll

Montag, 18. Januar 2016

Wie ich Mitglied bei der AOKplus werden wollte und letztlich wurde

25 Jahre sind genug.
Na, so allgemein, kann man das vielleicht nicht sagen, aber bei der gesetzlichen Krankenkasse war es 2015/16 soweit.
Soweit, so gut?
Auch das nicht.
Doch von Beginn an:
Statt der Techniker sollte es die AOK Plus (Sachsen/Thüringen) sein.
14,9 Prozent statt 15,6, wie es die TK ab 2016 will - da hört die Treue auf, vor allem, wenn die Leistungen über weiter Strecken identisch sind.
Oft sind es ja diejenigen, von denen man sich trennen will, die einen Rosenkrieg anfangen, doch hier kam es anders: Die Kündigung nebst Bestätigung der TK war das unkomplizierteste.

Schön leuchtet bei der AOKplus der Button: Hier online Mitglied werden!
Ich schwöre, mir war bewusst, dass ich freiwillig versichert bin und ich auch den richtigen Knopf drückte. Heraus kam nach vielen Dialogfeldern eine Info, dass jetzt alles seinen Gang gehe, ich doch bitte dieses PDF ausdrucken mögen und an die AOK schicken solle.
Online Mitglied werden? Nun ja.
Also weitere Details, etwa die Betriebsnummer des Arbeitgebers, ausgefüllt, den Antrag nach Ausdruck wieder eingescannt, dazu eine Bilddatei mit den Passfoto und - na immerhin per E-Mail an die AOK (nach Waldheim) geschickt.
Am 23.12.2015
Dann keine Reaktion. Okay, Feiertage, Jahreswechsel… aber nicht einmal eine automatische Antwortbestätigung?
Am 4.1. fragt eine Kollegin (Frau A) der Vertriebsabteilung per Mail, sie habe nur noch eine Detailfrage: Wer meine Beiträge überweise: der Arbeitgeber oder ich. Ich antworte binnen einer Stunde, es sei der Arbeitgeber.
Wieder Schweigen. Keine Quittung, nichts.
Am 11. Januar kommt Papierpost (Datum 5.1.):
Der/mein Arbeitgeber teile mit, ich wolle wechseln, ich müsse diesen Antrag ausfüllen, per Post zurückschicken (keine Mail-Adresse), dazu ein Passfoto und die Kündigungsbestätigung der alten KK (Beides liegt der AOK seit 23.12. per Mail vor).
Vor mir ein völlig anderes Formular (diesmal wird die freiwillige Mitgliedschaft erwähnt). Vorausgefüllt ist der Name und die Handynummer. Nichts sonst.
Ach doch: Eine andere Ansprechpartnerin (Frau B). Sie arbeitet nicht in Waldheim, sondern in B-Stadt. Obwohl, das ist nicht sicher, Titel, Postadresse und Besucheradresse liegt jeweils Dutzende Kilometer auseinander.
Alles nochmal? Mir schwillt der Kamm.
Eine Nacht überschlafen.
An nächsten Morgen eine E-Mail im Postfach.
Nicht von Frau A, nicht B sondern C. Frau C hat nur noch eine Detailfrage, ich möge sie doch bitte einmal anrufen. Immerhin, sie hat eine persönliche-E-Mail-Adresse.
Vorher habe ich auf Verdacht eine Kontaktmail an FrauB@aok.plus.de geschickt.
Ich frage Frau C per Mail, wer nun zuständig ist.
Zwischendurch antwortet Frau B, die Mail-Adresse sei korrekt und betont, wann man sie telefonisch erreichen könne.
Mir platzt der Kragen:
Wer ist zuständig? Frau C wäre nicht so schlecht, sie hat (scheinbar!) doch eigentlich nur noch ein paar Fragen, außerdem ist ihre Postadresse konkret und liegt nur wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt.
Jetzt “bombardiere” ich beide Frauen mit Mails, denen ein gewisser Sarkasmus durchaus anmerkbar ist. Mag sein, das ist nicht immer zielführend, auch kann ich fast bildlich vor mir sehen, wie die beiden die Augen verdrehen, wenn wieder eine Mail von mir eintrifft.
Meine Kernforderung:
Nachdem ich beim ersten angeblichen Online-Beitritt letztlich doch nur mühsam ein PDF vorausgefült habe, möchte ich all jene Angaben, die ich bereits gemacht habe und die mindestens Frau B und Frau C vorliegen müssen, nicht noch einmal machen.
Ich verlange ein vorausgefülltes PDF, in dem alles, was bereits gemeldet wurde, auch so drin steht. Warum soll ich der Leidtragende sein, wenn die AOK zwar vollmundig auf der Webseite mit einem Online-Beitritt wirbt, es am Ende aber doch nur eine recht und schlecht funktionierende Formularausfüllmaschine ist.
Während dieses Armdrückens kommen noch andere Probleme zu Tage, bei denen die Schuld verteilt ist.
Ich will wissen, ob ich wirklich zu dämlich war, auf der Webseite die richtigen Buttons zu drücken und nicht zu merken und wiederhole diesen Vorgang testweise.
Jetzt ist der Vorgang nach einem Klick beendet und führt zu diesem Link:
https://mitgliedwerden.plus.aok.de/mitglied-werden/freiwillige-versicherung/online-mitglied-werden-fuer-freiwillig-versicherte.html
Auf einen Schlag scheinen meine Waffen stumpf.
Sollte ich das wirklich übersehen haben? Auszuschließen ist es nicht. Was nun?
Auf dem verbalen Rückzugsgefecht fordere ich wenigstens einen belastbaren Beleg dafür, warum freiwillig Versicherte gesetzlich vorgeschrieben (plötzlich) nicht mal mehr den Formularausfüllprozess durchlaufen dürfen.

Plötzlich wird auch der Beantragungsprozess viel mühsamer:
Als Freiwilliger soll ich plötzlich allerlei Einkommen nachweisen.
Oder erklären, weswegen ich wechsele. (Nach frustrierten Recherchen bekomme ich heraus, dass ich offenbar hier: “ Kassenwechsel entspr. § 173 Abs. 2 SGB V” ein Kreuz machen muss. Mal ehrlich: So, als wollte mich die Kasse wirklich, klingt das nicht.
Kassenwechsler haben beim Thema Kinder im Hinterkopf, ob das Thema Familienversicherung eine Rolle spielt. Hat sich das erledigt, spielen auch Kinder im Fragebogen keine Rolle mehr. Wirklich? Ja, in dem für die Pflichtversicherung schon.
Im Freiwilligen-Bogen scheinbar auch nicht.
Doch Frau B versichert mir, dass dem mitnichten so sei. Schließlich spiele meine Vaterschaft eines 24-Jährigen, der längst berufstätig ist, sehr wohl eine Rolle, nämlich für die Berechnung der Beiträge für die Pflegeversicherung. Touche! Da merkt man: Der Kunde/Patient hat eben doch keine Ahnung von der Materie.
Dass der sich fragt, warum das bei Pflichtversicherten keine Bedeutung hatte? Geschenkt.
Es bleibt spannend: Ich kann nicht etwa wie bei der Steuererklärung einfach die Daten meines Sohnes eingeben, nein, ich werde ersucht, meine “Elterneigenschaft nachzuweisen”
Adrenalinspiegel? Fragen Sie lieber nicht.
Wo bekomme ich die Geburtsurkunde meines Sohnes auf die Schnelle her?
Bin ich wirklich noch im richtigen Film?
Nur Glück ist es zu verdanken, dass ich das Papier im Ordner für meine NotfallScans finde.
Plötzlich soll ich mein Einkommen nachweisen, ein SEPA-Mandat ausfüllen und zwar nicht einscannen, sondern im Original übersenden!
War das den Wechsel wert?
Doch ich will nicht aufgeben. Noch nicht.
Meine Rache wird kleinlich.
Nachdem ich mehrfach dringend das vollständig mit allen meinen bisher übermittelten Daten vorausgefüllte (und weiter ausfüllbare) Antragsformualer im PDF-Format gefordert habe, bekomme ich ein Word-Dokument geschickt.
Bosheit hin: Es fehlen natürlich meine bereits gemachten Angaben.
Bosheit her: Ich schreibe überall dort, wo ich nochmals etwas eingeben soll, hin: Angaben bereits übermittelt.
Leise beschleicht mich eine Spur Furcht. Gut möglich, dass so renitentes Kundenpack später bei Verhandlungsfragen einen internen Malus-Stempelt hat. Oder vielleicht mein Antrag mit fadenscheinigen Gründen ganz abgelehnt wird. Oder ich hilfsweise im ermüdenenden Materialschlachten verdurste, bis die Kündigungsfrist abgelaufen ist.

Plötzlich stellt die Gegenseite das Feuer ein.
Stille. Fast schon unheimlich.
Zwei Tage später kommt per Post die Versichertenkarte.
Noch irgendwelche Zeigefinger im Anschreiben?
Keine speziellen. Mir wird die Karte erläutert, so als sei ich schon lange Kunde und bekäme nur eine neue. Ab sofort solle ich nur noch diese Karte verwenden.
Hat mir die Techniker nicht erst mit der (offenbar korrekten) Frist zu Ende Februar gekündigt?
Vielleicht probiere ich es mit beiden Karten?
Keinerlei Info, was ich nun noch zu erledigen habe.
Sollte mein Arbeitgeber von mir informiert werden?
Oder passiert das mit dem Antrag quasi nebenbei? Immerhin will die Kasse ja auch von Arbeitgeber direkt Beiträge haben.
Frau B begründete ihre auf mich destruktiv wirkende Haltung mit dem Hinweis, sie könne nur mit vollständigen Angaben korrekt alle meine Sozialbeiträge errechnen. Ob Sie sie mir mal mitteilen wird?
Ich werde mal nachfragen.
Ach ja, auch dem Bogen steht jetzt als Ansprechpartner nicht mehr Frau B, sondern die Adresse von Frau C. Hauptsache, sie verweist mich nicht mehr auf Frau A zurück, wenn ich nochmal auf die angeblichen gesetzlichen Hindernisse für den Online-Beitritt freiwillig Versicherter zu sprechen komme.

Donnerstag, 4. April 2013

Nichts ist Zufall

Das Wort war noch zu haben.

http://www.wortpatenschaft.de/picture_pate.php?wort=Mittelerde

Freitag, 25. Dezember 2009

Mission accomplished

Begonnen hat alles am 25. Dezember 1991. Damals schrieb ich unbekümmert sogar einen Text für die Zeitung, die seitdem meine Brötchen bezahlt, mit all der väterlichen Unbedarftheit, auf die ich seinerzeit ein doppeltes "Recht" hatte: Von einem, der auszog, ein Christkind zu machen.
Natürlich ist daraus alles andere geworden.
Ich könnte mehr als viele Seiten an dieser Stelle füllen, doch gehört die Kunde davon nicht in die Welt, die zudem andere Sorgen haben dürfte als die meinen.
Was zu Beginn leichtsinnig verpasst wurde, muss nicht die Ursache für spätere Lasten sein, doch ist das gewachsene Bewusstsein für die Bedeutung der Mission, einen Sohn großzuziehen, undenkbar, ohne die schmerzliche Einsicht, dass verlorene Zeit verloren bleibt.
Wer das Finale der Mission miterlebte, weiß um ihre Dimension.
Und natürlich wiederhole ich nicht den ersten Fehler, indem ich das Ende einer juristischen Verantwortung mit dem der Fortdauer der seelischen Verantwortung aufwiege.
Doch sah ich zuviele Festhalter und war selbst ein zu enthusiastischer Losreißer, dass ich nicht das Lockern der Haltetaue zelebrieren wollte.

Ab heute ist nichts mehr festgebunden
sondern darf bleiben,
fortgehen
und wiederkommen

Ganz so, wie das Schicksal es besiegelt.

Deswegen ist das heute nicht nur eine Geburtstagsfeier
sondern etwas, wozu auch der Vater Gratulation entgegen nimmt.

Nimm dir deine Welt, Alexander!

Dein
Vater

Dienstag, 8. Juli 2008

Etappensieg

Jene, die den Schlüssel haben, mit den codierten Sätzen auf der sichtbaren Seite des Lebens so umzugehen, dass auch die unsichtbare ihre Nebel lichtet, lesen hier anders, na klar:

Deswegen ist die Erleichterung groß, verkünden zu können, dass dem Vater eine Riesenlast von den Schultern genommen wurde. Eine Zeit ist überstanden, wie sie eben üblicherweise bei den Eltern sechzehnjähriger Kinder zu Ende geht.
Und zwischendurch deutete nichts darauf hin, dass es zu schaffen sein könnte. Immer tiefer zog die Spirale in die Extremwerte des Eltern-Kind-Verhältnisses, gebar viel, viel mehr Verzweiflung als Freude.
Dann schien der Strudel endlich zur Rückkehr bereit, nur um aus der einen Tiefe hervor - und sogleich in eine neue herabzuschießen. Eine Klammer als Botschaft? Aussichtslosigkeit, Resignation, Aufgeben wollte es suggerieren. Und zwischendurch trat bestimmt auch solches ein...

...und doch kehrte das Licht zurück. Es wurde nicht verdient, erarbeitet, es widerstand Bitten, Flehen und Hoffen.
Doch es war da. Als es Zeit war.

Ein Bild vielleicht...
Wenn einer in einem Rennen über viele Runden plötzlich Probleme hat und zurück fällt, fragt er sich, ob es weitergeht.
Wenn er das Problem nicht lösen kann, wächst der Rückstand. Und besonders demoralisierend ist es, wenn einen die anderen überrunden. Was bleibt als Antrieb?
Einfach nur, die Überrundung wieder aufzuheben?
Das soll ein Motiv sein?
Schwer zu sagen.
Doch es gelang.

Müßig der Gedanke, dass weit mehr drin gelegen hätte.
Müßig das hätte, wäre, wenn - im Angesicht ausgefallener Ehrenrunden.

Aber eine tiefe Dankbarkeit für das Ende einer Etappe.
Der Sohn wird jetzt Informatiker.
Nun denn.

Freitag, 4. Juli 2008

Über ... Endspurte

Es ist zum Verzweifeln. Kurz vor Schuljahresende … lassen die Schule vielleicht den Unterricht langsamer angehen, dafür machen sie Dinge, von denen sie überzeugt sind, dass ihre Widerspiegelung in der Zeitung doch eine tolle Sache wäre.
Das ist schön. Und zum verzweifeln.
Schweigen wir über die tatsächliche Relevanz der organisierten Dinge.
Lieblingsspruch dieser Tage: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Es ist die schiere Menge, die einen verzweifelt die Ferien herbeisehnen lässt.
In denen in kurzer Zeit dann so wenig los ist, dass das eine oder andere Kinderfest viel Platz im Blatt hätte. Und dieser Vorgang wiederholt sich so sicher wie das Murmeltierspektakel in Punxsutawney, Pennsylvania…

Über ... Frühaufstehen (I)

Es ist eine der Undenkbarkeiten in dem Beruf, dem ich nachgehe, Termine ohne Not vor 9 Uhr anzusetzen. Im Westen war/ist es meistens noch eine Stunde eher. Und hat mit dem natürlichen Effekt zu tun, dass der Redaktionsschluss - technisch ermöglicht - immer weiter nach hinten rückt. Es gibt den tiefen Reflex in meinem Beruf, dass die Aktualität alles bestimmt. Offiziell natürlich niemals die Sorgfalt, die Tiefgründigkeit, die Ausgewogenheit eines Beitrags, aber viele kurze Decken lassen sich halt nur begrenzt ziehend dehnen.
Also gehört das Gestern ins Heute der Zeitung. Und dass das Gestern mitten in der Nacht und nicht am Ende eines Tages aufhört, ist zwar Willkür, doch eine mit Folgen.
Nämlich der, dass es oft spät wird für Journalisten. Nicht so sehr der Termine selbst wegen, sondern der oft bis zum Schluss auch offen gehaltenen Menüfolge im gedruckten und deswegen irgendwann zwingend festgelegten Produkt.
Besonders die Pädagogik aber liebt den Morgen.
Früher Vogel fängt den Wurm jubiliert es aufrüttelnd.
Niemand hat etwas gegen frühe Vögel.
Doch in der Dämmerung fliegen die Insektenschwärme.

Ich bin kein Vogel und rate nur, ob der Wurm oder die Mücke besser schmecken.
Ich bitte aber um Nachsicht, dass sich manche Kreissegmente auf der Tagesuhrscheibe unterscheiden.
Man muss sich darob nicht bekämpfen.
Verständnis bringt weiter.

Über ... Termintreue

Ich hasse es:
Jemand sagt einen Termin zu.
Er sagt nicht: Höchstwahrscheinlich.
Er sagt nicht: mal sehen, könnte klappen.
Er sagt schon gar nicht: Es ist nur ein wenig wahrscheinlicher, als dass es unwahrscheinlich ist.

Irgendetwas davon aber meint er meistens.
Dass er es meint, ist nicht schlimm.
Dass er es nicht sagt, aber schon.

Es geht konkret um einen Liefertermin
Und es ist (einmal mehr) das Bauwesen, wo dies leider gang und gäbe ist.
Jeder haut jeden übers Ohr,.
Gar nicht finanziell, sondern was Termine angeht.
Ein faules System.
Aber wenigstens trifft es jeden einmal.
Und die, die nur ab und zu betroffen sind, freuen sich, dass sie nicht immerzu von diesem Metier abhängig sind.

Über ... Ehrenrunden

Ja, schön wäre es, wenn es wirklich um Runden der Ehre wegen gehen würde. Doch es ist dieser schwer unterdrückbare Frust über Menschen, die in einer Versammlung (fast) gleich welcher Art ihren Beitrag mit den Worten beginnen: “Ich möchte nicht meinen Vorredner wiederholen, er hat ja schon fast alles wichtige gesagt”. Und dann genau das tun.
Sie haben ihre Rede, sie haben sie nicht abgestimmt. Muss man auch nicht, klar, aber dann muss man gewärtig sein, sie nicht halten zu können, ohne sich lächerlich zu machen. Vor allem dann nicht, wenn man am Anfang das Problem eingesteht. Dann aber trotz dieser Einsicht genau das zu tun, grenzt hart an Impertinenz. Es ist die Botschaft ans Publikum: “Ich weiß, dass ihr euch langweilt, aber das interessiert mich nicht”.
Und was macht das so düpierte Publikum? Es erträgt die Rede. Oft sind es Unterstellte, die können nicht anders. Oder Gäste, die meinen, es sei höflich, sich nicht dagegen zu wehren, wenn man genervt wird.
Oder es sind die Gleichrangigen, die sich denken: Klar, geht mir ja auch oft nicht anders und ich würde mich unsouverän fühlen, wenn ich nicht mindestens so und so lange rede.
Dass die Chronisten längst den Stift weggelegt haben und nur noch daran denken, wie viel Zeit ihnen jetzt wieder sinnfrei gestohlen wird, könnten sie sehen, wenn sie hinschauten. Doch meist müssen sie - Stichwort Souveränität - ablesen. Oder sie schauen in die Runde, sehen dienstbeflissen lauschende Untergebene - und machen weiter.
Und so etwas macht Schule. Auch wenn das Volk sich trifft, um Politik zu machen, alle Jubeljahre in einer Versammlung in einem Dorf, indem der tapfere Gemeinderat langweilige Beschlüsse fassen muss, wiederholen die Leute die gleichen Schlichtheiten. Weswegen? In der Hoffnung, sie würden tiefgründiger, wenn man sie wiederholt? Nein, oft eher in dieser wahrhaft bahnbrechenden Ignoranz des Faktischen. Anzuerkennen, wie eine Lage ist und Logik statt der Gebetsmühle zu verwenden - kostet schmerzensgeldpflichtige Lebenszeit.
Das musste jetzt einfach mal raus.

Über ... Dienstagssprünge

Der Frust steigt. Worüber? Na, ist doch klar, die Sprit-Preise, der Deutschen liebstes Aufregerthema. Und stimmt, die Wirkung ist für manchen fatal. Erinnern wir uns an Benzinpreise um einen Euro herum? Sicher, wir wissen sogar noch von 1,30 DM, was allerdings lange her ist. Steuerlast darauf hin oder her, die letzten etwa 30 Cent sind von keinem Staat gemacht. Der Fiskus hat von steigenden Preisen nichts, weil dadurch der Umsatz sinkt.
Doch wenn wir die Ausgabe (für Treibstoff) an sich nicht senken können, weil wir fahren müssen, bleibt ja nur noch die Frage, für wieviel Liter wir wie weit kommen.
Denn Aufregen vom Interviewermikrophon bringt nicht weiter.
Wenn der Benzinpreis also von ein auf eineinhalb Euro stieg, dann hat er früher zwei Drittel von dem betragen, was er heute beträgt. Würden wir daher mit einem Auto fahren, dass statt 10 nur 6,6 Liter, satt 7,5 nur 5 Liter oder statt 6 nur vier Liter verbraucht, wäre der Preisanstieg aufgefangen.
Wie viele Klimaanlagen im Auto werden also NICHT eingeschaltet, wenn der Preis - wie fast jeden Dienstag - um wieder mal vier Cent rauf geht?
Ich habe einen Kollegen, der hat was Salomonisches gesagt: Ich weiß nicht, was ihr wollte, ich tanke seit Jahr und Tag für 50 Euro. Da lebt man bedeutend ruhiger, wenn man zusätzlich vermeidet, auf die die Preise zu achten.

Über ... Hotspots

Na, was denken Sie, geht es um heiße Quellen?
Nein, eigentlich mehr um jene Plätze, an denen zum Beispiel der eigene Laptop sagt, dass er eine Internetverbindung gefunden und aufgebaut hat. Eine Verheißung aus der schönen neuen Onlinewelt.
Dass so etwas zuhause funktionieren kann, wissen inzwischen viele, die sich freuen, endlich keine Kabel mehr quer durch die Wohnung verlegen zu müssen. Doch außerhalb der eigenen vier Wände ist das Verbinden noch immer ein mühsames Geschäft.
Und oft maßlos überteuert: In vielen Hotels hat den Betreibern offensichtlich noch keiner erzählt, dass man für ihre Viertelstundenreise woanders ein Vierteljahr online bleiben könnte.
Dass solche Zugänge - in Zeiten von Flatrates natürlich wenigstens zeitlich unlimitiert - ein wirkliches Verkaufsargument sein könnten, statt mehr zur Abschreckung installiert zu werden, hat wohl noch keiner gemerkt.
Warum ich das alles schreibe?
Weil ich ab morgen und in der kommenden Woche gen Süden unterwegs bin. In genau solchen Hotels, die mit WLAN inklusive werben.
Mal sehen, ob Sie also von mir hören…

Lions Cottage

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(Richtung Seelenaue)

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DIE MONDIN
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