Freitag, 26. Februar 2016

Als die Alt-Griechen unter Katastrophe noch den neutralen Begriff "Umwendung" verstanden

Es ist eine Katastrophe!

So oft schwingt das Wort durch unser Bewusstsein.
Vor allem medial.
"Ist es eine Katastrophe?", fragen die Redakteure.
Na klar. Denn nur dann findet sie Beachtung.
Manches Übel, das vorher nur ein solches war (was auch schon schlecht genug ist), macht plötzlich Karriere: Sei doch eine Katastrophe, dann kannst du bei uns im Wortsinne groß rauskommen.

Müßig zu fragen, wer da wem folgt:
Haben die Leser die Journalisten so konditioniert?
Oder war es umgekehrt?

Unterstellen wir mal, der angerichtete Bruch von etwas vorher Solidem sei wirklich durchgreifend und nicht nur herbei geredet, geschrieben, gewünscht...
Wie sonst, als mit einem Vorschlaghammer sollte wohl eine Kruste geknackt werden, die durch (scheinheilig) sanfte Abwaschversuche vorher leider nur neue Schichten angelagert hat, statt aufgeweicht zu werden?

Und daher ist die Katastrophe - vor allem dann, wenn es besonders schwer fällt - das besonders zu Begrüßende.
Denn nie sind die Chancen für wirklich Neues offenbarer.
Klar, man kann auch ein ganzes Leben evolutionierend absolvieren.
Aber ohne das "R" davor wäre selbst die Katastrophe auch nur eine "Katastophe". Und Tippfehler haben doch nun wirklich nur selten Magie.

PS.: Und noch seltener sind sie wirklich eine Katastrophe. die Tippfehler. ;)

Montag, 18. Januar 2016

Wie ich Mitglied bei der AOKplus werden wollte und letztlich wurde

25 Jahre sind genug.
Na, so allgemein, kann man das vielleicht nicht sagen, aber bei der gesetzlichen Krankenkasse war es 2015/16 soweit.
Soweit, so gut?
Auch das nicht.
Doch von Beginn an:
Statt der Techniker sollte es die AOK Plus (Sachsen/Thüringen) sein.
14,9 Prozent statt 15,6, wie es die TK ab 2016 will - da hört die Treue auf, vor allem, wenn die Leistungen über weiter Strecken identisch sind.
Oft sind es ja diejenigen, von denen man sich trennen will, die einen Rosenkrieg anfangen, doch hier kam es anders: Die Kündigung nebst Bestätigung der TK war das unkomplizierteste.

Schön leuchtet bei der AOKplus der Button: Hier online Mitglied werden!
Ich schwöre, mir war bewusst, dass ich freiwillig versichert bin und ich auch den richtigen Knopf drückte. Heraus kam nach vielen Dialogfeldern eine Info, dass jetzt alles seinen Gang gehe, ich doch bitte dieses PDF ausdrucken mögen und an die AOK schicken solle.
Online Mitglied werden? Nun ja.
Also weitere Details, etwa die Betriebsnummer des Arbeitgebers, ausgefüllt, den Antrag nach Ausdruck wieder eingescannt, dazu eine Bilddatei mit den Passfoto und - na immerhin per E-Mail an die AOK (nach Waldheim) geschickt.
Am 23.12.2015
Dann keine Reaktion. Okay, Feiertage, Jahreswechsel… aber nicht einmal eine automatische Antwortbestätigung?
Am 4.1. fragt eine Kollegin (Frau A) der Vertriebsabteilung per Mail, sie habe nur noch eine Detailfrage: Wer meine Beiträge überweise: der Arbeitgeber oder ich. Ich antworte binnen einer Stunde, es sei der Arbeitgeber.
Wieder Schweigen. Keine Quittung, nichts.
Am 11. Januar kommt Papierpost (Datum 5.1.):
Der/mein Arbeitgeber teile mit, ich wolle wechseln, ich müsse diesen Antrag ausfüllen, per Post zurückschicken (keine Mail-Adresse), dazu ein Passfoto und die Kündigungsbestätigung der alten KK (Beides liegt der AOK seit 23.12. per Mail vor).
Vor mir ein völlig anderes Formular (diesmal wird die freiwillige Mitgliedschaft erwähnt). Vorausgefüllt ist der Name und die Handynummer. Nichts sonst.
Ach doch: Eine andere Ansprechpartnerin (Frau B). Sie arbeitet nicht in Waldheim, sondern in B-Stadt. Obwohl, das ist nicht sicher, Titel, Postadresse und Besucheradresse liegt jeweils Dutzende Kilometer auseinander.
Alles nochmal? Mir schwillt der Kamm.
Eine Nacht überschlafen.
An nächsten Morgen eine E-Mail im Postfach.
Nicht von Frau A, nicht B sondern C. Frau C hat nur noch eine Detailfrage, ich möge sie doch bitte einmal anrufen. Immerhin, sie hat eine persönliche-E-Mail-Adresse.
Vorher habe ich auf Verdacht eine Kontaktmail an FrauB@aok.plus.de geschickt.
Ich frage Frau C per Mail, wer nun zuständig ist.
Zwischendurch antwortet Frau B, die Mail-Adresse sei korrekt und betont, wann man sie telefonisch erreichen könne.
Mir platzt der Kragen:
Wer ist zuständig? Frau C wäre nicht so schlecht, sie hat (scheinbar!) doch eigentlich nur noch ein paar Fragen, außerdem ist ihre Postadresse konkret und liegt nur wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt.
Jetzt “bombardiere” ich beide Frauen mit Mails, denen ein gewisser Sarkasmus durchaus anmerkbar ist. Mag sein, das ist nicht immer zielführend, auch kann ich fast bildlich vor mir sehen, wie die beiden die Augen verdrehen, wenn wieder eine Mail von mir eintrifft.
Meine Kernforderung:
Nachdem ich beim ersten angeblichen Online-Beitritt letztlich doch nur mühsam ein PDF vorausgefült habe, möchte ich all jene Angaben, die ich bereits gemacht habe und die mindestens Frau B und Frau C vorliegen müssen, nicht noch einmal machen.
Ich verlange ein vorausgefülltes PDF, in dem alles, was bereits gemeldet wurde, auch so drin steht. Warum soll ich der Leidtragende sein, wenn die AOK zwar vollmundig auf der Webseite mit einem Online-Beitritt wirbt, es am Ende aber doch nur eine recht und schlecht funktionierende Formularausfüllmaschine ist.
Während dieses Armdrückens kommen noch andere Probleme zu Tage, bei denen die Schuld verteilt ist.
Ich will wissen, ob ich wirklich zu dämlich war, auf der Webseite die richtigen Buttons zu drücken und nicht zu merken und wiederhole diesen Vorgang testweise.
Jetzt ist der Vorgang nach einem Klick beendet und führt zu diesem Link:
https://mitgliedwerden.plus.aok.de/mitglied-werden/freiwillige-versicherung/online-mitglied-werden-fuer-freiwillig-versicherte.html
Auf einen Schlag scheinen meine Waffen stumpf.
Sollte ich das wirklich übersehen haben? Auszuschließen ist es nicht. Was nun?
Auf dem verbalen Rückzugsgefecht fordere ich wenigstens einen belastbaren Beleg dafür, warum freiwillig Versicherte gesetzlich vorgeschrieben (plötzlich) nicht mal mehr den Formularausfüllprozess durchlaufen dürfen.

Plötzlich wird auch der Beantragungsprozess viel mühsamer:
Als Freiwilliger soll ich plötzlich allerlei Einkommen nachweisen.
Oder erklären, weswegen ich wechsele. (Nach frustrierten Recherchen bekomme ich heraus, dass ich offenbar hier: “ Kassenwechsel entspr. § 173 Abs. 2 SGB V” ein Kreuz machen muss. Mal ehrlich: So, als wollte mich die Kasse wirklich, klingt das nicht.
Kassenwechsler haben beim Thema Kinder im Hinterkopf, ob das Thema Familienversicherung eine Rolle spielt. Hat sich das erledigt, spielen auch Kinder im Fragebogen keine Rolle mehr. Wirklich? Ja, in dem für die Pflichtversicherung schon.
Im Freiwilligen-Bogen scheinbar auch nicht.
Doch Frau B versichert mir, dass dem mitnichten so sei. Schließlich spiele meine Vaterschaft eines 24-Jährigen, der längst berufstätig ist, sehr wohl eine Rolle, nämlich für die Berechnung der Beiträge für die Pflegeversicherung. Touche! Da merkt man: Der Kunde/Patient hat eben doch keine Ahnung von der Materie.
Dass der sich fragt, warum das bei Pflichtversicherten keine Bedeutung hatte? Geschenkt.
Es bleibt spannend: Ich kann nicht etwa wie bei der Steuererklärung einfach die Daten meines Sohnes eingeben, nein, ich werde ersucht, meine “Elterneigenschaft nachzuweisen”
Adrenalinspiegel? Fragen Sie lieber nicht.
Wo bekomme ich die Geburtsurkunde meines Sohnes auf die Schnelle her?
Bin ich wirklich noch im richtigen Film?
Nur Glück ist es zu verdanken, dass ich das Papier im Ordner für meine NotfallScans finde.
Plötzlich soll ich mein Einkommen nachweisen, ein SEPA-Mandat ausfüllen und zwar nicht einscannen, sondern im Original übersenden!
War das den Wechsel wert?
Doch ich will nicht aufgeben. Noch nicht.
Meine Rache wird kleinlich.
Nachdem ich mehrfach dringend das vollständig mit allen meinen bisher übermittelten Daten vorausgefüllte (und weiter ausfüllbare) Antragsformualer im PDF-Format gefordert habe, bekomme ich ein Word-Dokument geschickt.
Bosheit hin: Es fehlen natürlich meine bereits gemachten Angaben.
Bosheit her: Ich schreibe überall dort, wo ich nochmals etwas eingeben soll, hin: Angaben bereits übermittelt.
Leise beschleicht mich eine Spur Furcht. Gut möglich, dass so renitentes Kundenpack später bei Verhandlungsfragen einen internen Malus-Stempelt hat. Oder vielleicht mein Antrag mit fadenscheinigen Gründen ganz abgelehnt wird. Oder ich hilfsweise im ermüdenenden Materialschlachten verdurste, bis die Kündigungsfrist abgelaufen ist.

Plötzlich stellt die Gegenseite das Feuer ein.
Stille. Fast schon unheimlich.
Zwei Tage später kommt per Post die Versichertenkarte.
Noch irgendwelche Zeigefinger im Anschreiben?
Keine speziellen. Mir wird die Karte erläutert, so als sei ich schon lange Kunde und bekäme nur eine neue. Ab sofort solle ich nur noch diese Karte verwenden.
Hat mir die Techniker nicht erst mit der (offenbar korrekten) Frist zu Ende Februar gekündigt?
Vielleicht probiere ich es mit beiden Karten?
Keinerlei Info, was ich nun noch zu erledigen habe.
Sollte mein Arbeitgeber von mir informiert werden?
Oder passiert das mit dem Antrag quasi nebenbei? Immerhin will die Kasse ja auch von Arbeitgeber direkt Beiträge haben.
Frau B begründete ihre auf mich destruktiv wirkende Haltung mit dem Hinweis, sie könne nur mit vollständigen Angaben korrekt alle meine Sozialbeiträge errechnen. Ob Sie sie mir mal mitteilen wird?
Ich werde mal nachfragen.
Ach ja, auch dem Bogen steht jetzt als Ansprechpartner nicht mehr Frau B, sondern die Adresse von Frau C. Hauptsache, sie verweist mich nicht mehr auf Frau A zurück, wenn ich nochmal auf die angeblichen gesetzlichen Hindernisse für den Online-Beitritt freiwillig Versicherter zu sprechen komme.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Jubiläum, oder: Was darf/kann/soll Erinnerung?

Moos wächst längst auf der Rinde jenes verdorrrten Baumes, der nach kurzer und umfassender Blüte in den Schatten verdorrte.
Lang erlöst ist sein Schicksal, seine Furchen eingewebt in den Stoff meines Lebens
Fast zufällig (natürlich nicht wirklich, es ist so eine Redensart) daher der Spalt in den Gedanken, und der Lichtstrahl, der zurückfällt auf das zweifelsohne dramatischste Jahr meines Lebens.

Über diese Zeit ist alles gesagt.
Aus der Perspektive dieser Zeit.

Welche Jahre dazwischen aber generieren das Recht (?) auf eine Neubewertung?
Gibt es den Anspruch auf dieses immer gleiche Experiment?
Jenes, das klar macht: Lass Erinnerungen bloß Erinnerungen sein. Machst du den Fehler, den Zauber (und auch den Schauder) der Erinnerung erneut kosten zu wollen, wundere dich nicht, wenn du zumindest das eine nicht wiederfinden wirst, sondern im Gegenteil, es (womöglich) auf immer zerstören wirst?

Wer also mit Realismus (um nicht Pessimismus zu sagen) an die Sache (warum nur?) herangeht, wird sich wohl in erster Linie selbst bestätigen.
Sei es drum: Illusionen gehören zerstört.
Aber einer Epoche ehrend und respektvoll zu gedenken,
kann kein Falsch enthalten.

Dienstag, 10. Februar 2015

Ein Augenöffner

Nicht geplant, zumindest nicht vordergründig, war es, an diesem Platz Bücher zu besprechen.
Eine Ausnahme ist fällig.
Christoph Kucklicks Buch "Die granulare Gesellschaft"
http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/die-granulare-gesellschaft-9783550080760.html
ist mir - natürlich gaaanz zufällig - über den Weg gelaufen.
Selten höre ich vormittags im Auto länger Radio, weil Podcasts und Hörbücher allen Arbeitsweg beanspruchen.
Warum ich die Buchbesprechung nicht weggedrückt habe?
Warum ich die Hinweise nicht wieder, wie sonst gern, vergaß, sondern noch während der Fahrt - ein Verstoß, ich weiß ja - Google immer wieder den Namen zugerufen habe, damit es danach suchen solle?
Kucklick befasst sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft. Gähn?
Nun, neu ist das Thema keinesfalls, auch sind wohl die Lager inzwischen längst sortiert zwischen den oft unkritischen Befürwortern hier und den immer frustrierter bremsenden Gegnern dort. Das macht die Debatte auch so anstrengend.
Jede Argumentekette wird irgendwann schnell als angetrieben entlarvt, mühsam bemäntelnd nur das Grundmotiv, dafür oder dagegen zu sein. Und weil ein jeder nur immerfort Handgranaten aus dem Schützengraben wirft, um dann zusammengekauert der Wirkung beim Gegner zuzuhören, verwehrt sich den allermeisten der Blick auf den Schauplatz als Ganzes.
Und ja, es ist leider keine Patentlösung, nun wie eine Drohne von oben das eine und das andere zu mischen und nun alleweil relativierend das Grau zur selig machenden Mischung aus Schwarz und Weiß werden zu lassen.
Kucklick schafft, was wenigen gelingt: Er beschreibt Abläufe und belegt die Folgen, (fast) ohne sie zu bewerten. Und sie sind nicht nur Weiß und Grau und Schwarz, sie weisen Etiketten ganz von sich.
Das ist überaus erhellend.
Ins Details zu gehen, verbietet sich fast, wenige Sätze aus der Leseprobe machen klar: Dieses Buch sollte unbedingt lesen, wer Einsichten in Umwälzungen sucht, wie sie sonst allesfalls Science-fiction-Autoren zu geben versuchen.

Donnerstag, 4. April 2013

Nichts ist Zufall

Das Wort war noch zu haben.

http://www.wortpatenschaft.de/picture_pate.php?wort=Mittelerde

Montag, 4. März 2013

Ausgerechnet

Also, die Ratgeber geben ja gern so Räte:
Etwa: Wenn du einen Lottogewinn gemacht hast, dann sei auf der Hut. Er droht deinen Charakter zu verbiegen. Er wird Freunde anziehen, die keine sind. Sie sind eine Enttäuschung. So als wäre das Ende einer Täuschung (eben die Ent-Täuschung) etwas, das betrauert werden müsste.
Also wäre doch ein Lottogewinn wünschenswert, um die Wahrheit über die Qualität der Freunde zu erfahren. Aber wie verhalten sich denn nun die echten unter den vielen falschen Freunden? Darüber liest man wenig.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich habe gewonnen.
Es war total verdient, denn mir als dreifachem Löwen (bitte nachfragen, was das ist, sonst verplaudere ich mich hier noch) sollte am zweiten Frühlingstag, an dem mein "Planet", die Sonne an einem Tag so hell scheint, dass sie das Drittel der solaren Erträge des Dunkelmonats Februar einbringt, steht das ja einfach zu.
Nun darf trefflich palavert werden, ob Gewinne dem Leben gut tun.
Führen sie nicht zu Übermut!?
Zur gefährlichen Abwendung von Arbeit als hochgelobtem Daseinszweck!? Ja, es macht immer mal wieder Spaß, sich erst schwelgerisch und dann philosophisch durchdacht über Fluch und Segen plötzlichen Geldregens Gedanken zu machen.
Das hört für mich jetzt auch nicht auf.
Zwei Euro Gewinn (der zweite schon in zehn Jahren) machen, dass es eine wunderbare Balance zur Vermeidung von Übermut gibt.
Ach ja, hatte ich erwähnt, dass es keinen Einsatz beim Millionenklick gibt?
Auch so eine Lehre: Ohne Einsatz kein/kaum Gewinn. ;-)
Höchstens Glück.
Eben!
Heute scheint die Sonne schon wieder so...

Mittwoch, 16. Januar 2013

Über ... uralte Wünsche

Prolog:
Dermaleinst war die kleine Reihe "Über..." mein Beitrag zu den Thüringer Tagebüchern und diese Teil eines Aufbruchversuches meines Arbeitgebers ins digitale Zeitalter. Längst sind sie wieder zugeklappt, wie überhaupt Blogs (Tagebücher) eine Art Midlife-Crisis durchmachen.
Warum sie also nicht wiederbeleben?

Uralte Wünsche, also das ist jetzt eher aus der subjektiven Menschenperspektive gedacht. Sachen also, die ich schon immer mal wollte, aus denen aber aus diversen Alltagsgründen immer nichts wurde.
Um viele davon ist es nicht schade, deswegen sind sie längst vergessen. Und das ist gut so.
Manche aber kehren wieder. Und mit ihnen die Erinnerung daran, dass ich sie nicht zu ersten Mal wünschte.
Darunter sind größere Sachen:

- Ich würde gern in einem Haus ganz und gar aus Holz leben. Das einen Grundriss aus fünf Quadraten hat, die von oben wie ein Schweizer Kreuz aussehen und in dessen zentralem Quadrat ein zweieinhalbstöckiges, dachverglastes Atrium liegt, das um einen Baum herum gebaut wurde.

- Ich würde gern eine unbestimmte zweistellige Zahl an Tagen ohne jeden Zeit-Stress (aber, wenn möglich, auch ohne allzu viele Komforteinbußen) damit verbringen, die im Wortsinne unübersehbare Zahl an Schluchten rund um den Green River und den Colorado in Utah zu erforschen.

So groß sie sind, so sehr dürfen sie auch Wunschträume bleiben. Das hat einen immerhin kleinen, aber feinen Vorteil: In meinen Träumen muss ich nicht auf Geld oder Machbarkeit achten, nicht mit dem Risiko leben, dass etwa der Baum dort nicht leben mag, oder ein Haus beileibe nicht nur von seiner stofflichen Beschaffenheit lebt, sondern vor allem von seinen Bewohnern.
Oder gar Canyons aus der Nähe betrachtet mehr Last als Lust sein könnten.

Und dann gibt es noch die andere Kategorie: Wünsche, die nicht so groß sind, aber trotzdem nicht klappen wollen.
An ihnen lässt sich das Paradoxon gut studieren, dass Wünsche, so sie unerfüllt sind, eine Magie haben, bei Erfüllung aber dann doch dem grauen Licht des Alltags standhalten müssen. Nicht immer zu ihrem Vorteil.

Ein Beispiel:
Schon immer beneidetet ich jene, die ein Stehpult haben.
Das liegt daran, dass vieles, was ich tue, dienstlich oder privat, an einem klassischen Schreibtisch stattfindet. Ob einem davon früher oder später (am Tag) der Rück wehtut, ist reine Glückssache.
Seit einiger Zeit arbeite ich in einem Büro-Ballsaal (solche kannte ich bis dato eher aus amerikanischen Schwarz-Weiß-Klassikern, er ist aber nach Ansicht seiner Kreateure das modernste, was Zeitungsredaktionen heute zu bieten haben).
Eine seiner Eigenschaften sind die Glaswände. Durch sie kann ich in ein Büro sehen, in dem mein Chef - und ich betone, da ist kein Gran Missgunst - die Wahl zwischen einem Stehpult, einem Sessel und einem Schreibtisch hat.
Ob sich so etwas nicht auch zu Hause anschaffen ließe? Die Frage kann sich nun (Glaswand) nicht mehr zwischendurch ins Vergessen davon schleichen.
Ob es aber wirklich ein Zugewinn an entspannter Arbeitshaltung ist?
Mit Stehpulten ist das nämlich so eine Sache.
Es gibt da die wirklich schicken aus grauer Vorzeit.
Sie sind wirklich schön anzusehen, deswegen leider auch fast immer durch Antik-Sammlernachfrage heillos überteuert. Es bringt nicht weiter, sich darüber zu erregen, ob die Preistreiber nicht einfach nur ein Stück zum Abstauben (immer samstags) suchen, mit dem sie protzen wollen.

Dann gibt es die preiswerten. Sie wären eine Idee, um mit ihnen das Arbeiten im Stehen auszuprobieren. Ihr Buche-Papierfurnier-Charme aber disqualifiziert sie von vornherein für eine Verwendung an Stellen, wo das ästhetische Auge ein gehöriges Wörtchen mitspricht.

Soll es wirklich nur die Wahl geben zwischen überteuerter Pest und hässlicher Cholera? Reden wir mal gar nicht von praktischem Nutzwert...
Ebay ist eine Option, denn offensichtlich gibt es schon Gründe, Pulte auch wieder loswerden zu wollen. Doch, wo der Preis stimmt, tut sich die nächste Hürde auf: Wer privat Möbel bei Ebay anbietet, hat verständlicherweise keine Idee, wie man so etwas vom Ver- zum Käufer bringen kann. Hier tritt ein ganz großer Nachteil des Wohnens in Gegenden mit Mezzogiorno-Tendenz zutage: Die Wege sind weit, nicht nur, aber ganz besonders für Sperrgut.
In dieser Argumentefalle war ich oft gefangen, bis mir plötzlich die Idee kam:
Ich bin schon seit längerem ein großer Freund der Ikea-Regalserie IVAR. (Nein, Ikea an sich hat für mich keine besondere Magie, samstags dort entlang zu "schlendern", kann man auch als Liebesdienst begreifen, Möbel montieren, ist für mich eher Lust als Last und gerade die Ikea-Aufbauanleitungen halte ich, wohl wissend, dass ich da ziemlich allein bin, für mit das Durchdachteste, was es gibt auf der Welt, wenn man denn nicht zu verkopft rangeht, wie die meisten).
Ivar also ist wirklich maximale Flexibilität bei vertretbarem Preis.
Und klar, aus Ivar lässt sich ein Pult bauen, das sogar noch flexibel (in der Höhe ist. Zwei Regalseiten 50 tief und 126 hoch, dazu drei Regalböden 50 x40 und natürlich einmal Stützkreuz Observatör, das ist klar. Macht zusammen 36,90 Euro und alles passt locker selbst in einen Smart. Das ist einen Versuch wert.
Schön, ob es schön ist, ist noch immer Geschmackssache, aber die anderen Argumente stechen.
Einen Monat ist das jetzt her (ja, das Mini-Regal-Pult durfte auch nicht im Wohnzimmer bleiben, aber genutzt habe ich es nun schon öfter und so weiß ich jetzt eben aus eigener Anfühlung: Auch stehen geht mit der Zeit auf dem Rücken.
Nun, das war ja auch gar nicht geplant.
In der Abwechslung liegt der Vorteil. Meine ich (noch immer).
Das hat übrigens noch ein paar andere Konsequenzen: Wer (beispielsweise) an einem Text arbeitet, müsste ihn schon dort anlegen, wo er an ihn im Stehen, Sitzen, Fläzen und notfalls liegend gut heran kommt.
Das ruft nach einen Notebook. Oder nach dem Arbeiten in der "Cloud". Was haben Blogger da doch für einen Gewöhnungsvorteil!
Womit ich zum eigentlichen Anlass für diesen Text kommen möchte, doch halt, ich habe mich verplaudert. Das schreibe ich dann beim nächsten Mal...

Sonntag, 29. Juli 2012

Mnemosynes Geschenk

Genau zu dieser Stunde kam vor einem Jahrzehnt ein Zug in meiner Vaterstadt an. Es ist unmöglich, in wenigen Zeilen wiederzugeben, was damals seiner Bestimmung zugeführt wurde.
Aber obwohl es längst Geschichte ist, dank Mnemosyne wurde das beste jener Zeit dem Heute und Morgen hinzugefügt.
Danke an alles und alle, die Anteil daran hatten.

Dienstag, 17. Januar 2012

Na, wenn das nicht in den letzten Tages des Steinsbocks ein Zitat des Tages ist!

DAS Z I T A T DES TAGES widmet Ihnen -ein Sponsor-
________________________________________________________

Es ist leichter, den ersten Wunsch zu unterdrücken, als die folgenden zu erfüllen. Benjamin Franklin

Geburtstag hat heute: Benjamin Franklin
(17.01.1706 - 17.04.1790)

Funktion: Schriftsteller, Naturwissenschafter, Politiker, ab 1785
Gouverneur von Pennsylvania (USA, 1706 - 1790).

Heute ist: Dienstag, der 17. Januar 2012
Der 17. Tag des Jahres
Der 734.521. Tag unserer Zeitrechnung

Bauernregel des Tages: Wenn an Sankt Anton die Luft ist klar, gibt es ein recht trock'nes Jahr.

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Sonntag, 25. Dezember 2011

Dekadisches

20 Jahre ist es her, seit der Autor Vater wurde. Na klar, die Arbeit bis dahin hatte nicht er, sondern die Mutter.
Und auch wenn sich der Vater mühte, wirklich geändert hat sich das nicht. Ein Jahrzehnt lang lag das Projekt nicht gerade gerecht verteilt auf den Schultern der Eltern.
Doch dann begann das zweite Lebensjahrzehnt und mit ihm nicht nur alle üblichen Dramen von Teenies, sondern noch einmal eine kräftige Schippe oben drauf. Und spät, sehr spät stand auch der Vater endlich zu seiner Verantwortung. Das Tun und Lassen zu bewerten, bleibt müßig, doch ein wenig Stolz ist auch nicht ganz abwegig.
Nun ist es also zu Ende,
THE DRAMATIC DECADE
und mutig wollen wir
THE MAGNIFICENT DECADE
für das kommende ausrufen.

Mach was draus, Löwensohn!

Montag, 22. August 2011

Also echt

... schon wieder eine dreistellige Zahl an Tagen seit dem letzten Eintrag.
Was natürlich *nicht* heißt, dass von mir nichts im Netz sei, klar. Aber wie man auch an den zahlreichen "Nachbarblogs" sieht, die ich verfolg(t)e, die aktuellere Musik spielt längst andernorts. Und selbst dort fragt man sich schon wieder, wie viel Mainstream eigentlich gut ist für Gelegenheitsgrübler.
Also bleibt dieser Sammlung hier, was ihr gebührt: Ein Fußabdruck zu sein, aus Zeiten großer Verwerfungen, eben ein Symbolon.
Eins, das durch gelegentliche Wiederkehr seine hochverdiente Respektsbezeugung erfährt.

Merry part and merry meet again...

Donnerstag, 11. November 2010

Ausgerechnet jetzt

Wechsel scheinen einem Gesetz zu folgen.
Dass die Welt im Wandel ist, gilt aus Menschensicht, nicht für alle Dinge, allzu eingeschränkt ist sein zeitlicher Blickwinkel.
Manches entgleitet viel zu schnell.
Manches verkrustet, obwohl man noch so sehr dagegen ankämpft.
Und wenn man beginnt, die Unabänderlichkeit zu akzeptieren,
wenn man es im besten Wortsinne los lässt, was natürlich nicht heißt, sich auf das Gegenteil zu versteifen.
Dann passiert es.
Einfach so.

Online
ruft.

Dienstag, 27. April 2010

Anker

Lange Monde ist es her
längst ein Relief
in den Äonen der Zeit
doch versteinert
heißt nicht vergessen
sondern integriert
an einer unverrückbaren Stelle
und beim Rundgang durch die Geschichte
blitzt es auf
wie um zu zeigen
Ich bin hier.
und ich antworte
Dort bleibst du auch.

Wie er das hier wohl finden würde...

Mittwoch, 17. Februar 2010

Einmal wieder

Lange ist es her, seit dieses Logbuch mit Leichtigkeit agiert. Immerzu mussten die Beiträge mindestens epoche-schwanger sein, eine Schwere haben.
Portioniertes Plappern ist meinem Beruf immanent genug, da muss es nicht auch noch hier hin? Naja, vielleicht - manchmal, bei diesem Bild hier:

Langsam siegt das Licht

Lions Cottage

Ein Sonne-Mond-Symbolon

Zeichen

DAS LAND
(Richtung Seelenaue)

Eine Ehre
DIE MONDIN
CUR RENT MOON
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I am a
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gerandalf - 3. Dez, 09:23
Ein Augenöffner
Nicht geplant, zumindest nicht vordergründig, war es,...
gerandalf - 10. Feb, 09:08
Nichts ist Zufall
Das Wort war noch zu haben. http://www.wortpat enschaft.de/picture_pate.p hp?wort=Mittelerde
gerandalf - 4. Apr, 21:05

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Zuletzt aktualisiert: 26. Feb, 08:52

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