Über ... Ehrenrunden
Ja, schön wäre es, wenn es wirklich um Runden der Ehre wegen gehen würde. Doch es ist dieser schwer unterdrückbare Frust über Menschen, die in einer Versammlung (fast) gleich welcher Art ihren Beitrag mit den Worten beginnen: “Ich möchte nicht meinen Vorredner wiederholen, er hat ja schon fast alles wichtige gesagt”. Und dann genau das tun.
Sie haben ihre Rede, sie haben sie nicht abgestimmt. Muss man auch nicht, klar, aber dann muss man gewärtig sein, sie nicht halten zu können, ohne sich lächerlich zu machen. Vor allem dann nicht, wenn man am Anfang das Problem eingesteht. Dann aber trotz dieser Einsicht genau das zu tun, grenzt hart an Impertinenz. Es ist die Botschaft ans Publikum: “Ich weiß, dass ihr euch langweilt, aber das interessiert mich nicht”.
Und was macht das so düpierte Publikum? Es erträgt die Rede. Oft sind es Unterstellte, die können nicht anders. Oder Gäste, die meinen, es sei höflich, sich nicht dagegen zu wehren, wenn man genervt wird.
Oder es sind die Gleichrangigen, die sich denken: Klar, geht mir ja auch oft nicht anders und ich würde mich unsouverän fühlen, wenn ich nicht mindestens so und so lange rede.
Dass die Chronisten längst den Stift weggelegt haben und nur noch daran denken, wie viel Zeit ihnen jetzt wieder sinnfrei gestohlen wird, könnten sie sehen, wenn sie hinschauten. Doch meist müssen sie - Stichwort Souveränität - ablesen. Oder sie schauen in die Runde, sehen dienstbeflissen lauschende Untergebene - und machen weiter.
Und so etwas macht Schule. Auch wenn das Volk sich trifft, um Politik zu machen, alle Jubeljahre in einer Versammlung in einem Dorf, indem der tapfere Gemeinderat langweilige Beschlüsse fassen muss, wiederholen die Leute die gleichen Schlichtheiten. Weswegen? In der Hoffnung, sie würden tiefgründiger, wenn man sie wiederholt? Nein, oft eher in dieser wahrhaft bahnbrechenden Ignoranz des Faktischen. Anzuerkennen, wie eine Lage ist und Logik statt der Gebetsmühle zu verwenden - kostet schmerzensgeldpflichtige Lebenszeit.
Das musste jetzt einfach mal raus.
Sie haben ihre Rede, sie haben sie nicht abgestimmt. Muss man auch nicht, klar, aber dann muss man gewärtig sein, sie nicht halten zu können, ohne sich lächerlich zu machen. Vor allem dann nicht, wenn man am Anfang das Problem eingesteht. Dann aber trotz dieser Einsicht genau das zu tun, grenzt hart an Impertinenz. Es ist die Botschaft ans Publikum: “Ich weiß, dass ihr euch langweilt, aber das interessiert mich nicht”.
Und was macht das so düpierte Publikum? Es erträgt die Rede. Oft sind es Unterstellte, die können nicht anders. Oder Gäste, die meinen, es sei höflich, sich nicht dagegen zu wehren, wenn man genervt wird.
Oder es sind die Gleichrangigen, die sich denken: Klar, geht mir ja auch oft nicht anders und ich würde mich unsouverän fühlen, wenn ich nicht mindestens so und so lange rede.
Dass die Chronisten längst den Stift weggelegt haben und nur noch daran denken, wie viel Zeit ihnen jetzt wieder sinnfrei gestohlen wird, könnten sie sehen, wenn sie hinschauten. Doch meist müssen sie - Stichwort Souveränität - ablesen. Oder sie schauen in die Runde, sehen dienstbeflissen lauschende Untergebene - und machen weiter.
Und so etwas macht Schule. Auch wenn das Volk sich trifft, um Politik zu machen, alle Jubeljahre in einer Versammlung in einem Dorf, indem der tapfere Gemeinderat langweilige Beschlüsse fassen muss, wiederholen die Leute die gleichen Schlichtheiten. Weswegen? In der Hoffnung, sie würden tiefgründiger, wenn man sie wiederholt? Nein, oft eher in dieser wahrhaft bahnbrechenden Ignoranz des Faktischen. Anzuerkennen, wie eine Lage ist und Logik statt der Gebetsmühle zu verwenden - kostet schmerzensgeldpflichtige Lebenszeit.
Das musste jetzt einfach mal raus.
gerandalf - 29. Mai, 08:28
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