Mittwoch, 4. Januar 2006

Weltschmerz und Provinzknuff

Hatte ich doch in allem Luftanhalten, Durchleben, Wiederentdecken, Verzeihung erbitten, Zwischenzeit genießen und Verabschieden ganz vergessen, dass es auch noch ein Hier gibt.

Hier ist ein Stück aus dem Hier:


Ein paar Tage wird er gehen, dieser Link

Ilmenauer Blogs: Weltschmerz und Provinzknuff

In einer Stadt, die nicht nur eine Universität in ihrer Gemarkung beheimatet, sondern auch eine technische dazu und zudem noch eine mit medienwissenschaftlichen Studiengängen, in einer solchen Stadt also darf vermutet werden, dass eine der jüngeren Formen moderner Medien präsent ist. Und doch erzählen die Weblogs von - meist studentischen - Autoren nicht nur von der Zukunft, sondern oft auch von allerlei Menschlichem.

Von Henry TREFZ

ILMENAU. So neu wie ihre öffentliche Wahrnehmung sind Weblogs gleich in doppelter Hinsicht nicht. Denn natürlich hat das Internet schon in früheren Zeiten ambitionierten und mitteilungsfreudigen Menschen ermöglicht, auf einer Website die Welt Anteil an den eigenen Gedanken nehmen zu lassen.
Damals nannte sich solches Forum, Gästebuch oder war Versatzstück aus dem Homepage-Baukasten á la mein Haus, mein Auto, mein Boot. . .
Doch die Pfadfinder in Sachen Internet waren etwa um die Jahrtausendwende solche, die ein Doppelproblem mit dem Selbstbewusstsein auszutragen hatten. Damals waren nur etwa die Hälfte der Menschen, die heute online sind, im Netz unterwegs. Und noch einmal viel weniger nicht nur als Leser, sondern auch als Autor. Ihr Tun galt demzufolge durchaus als wagemutig. Aber es blieb auch auf eine Weise einsam. Denn wo es keiner liest, gibt es zwar wenig Schande, aber auch ungefähr ebenso wenig Reputation zu ernten.
Heute ist der Posten des eigenen Chefredakteurs ungefähr so leicht zu erobern wie der Status, über ein eigenes Handy zu verfügen. Zu vermuten wäre daher eine mindestens zweistellige Anzahl von Webloggern im Umfeld einer Uni mit technischen Medienstudiengängen. Doch ganz offensichtlich ist die Zahl jener, die diese Möglichkeit nutzen, überraschend gering. Was noch nichts besagen muss. Schließlich gibt es keine Meldestelle für Weblogs. Und doch hat das Medium ihre Auffindung schon eingebaut. Suchmaschinen finden sie. Nicht jeder der Web-logger - so nennt sich diese Autorenschar selbst - firmiert auch leichterhand auffindbar.
Ein Weblog, Ilmenau im allgemeinen und die Uni im besonderen betreffend zu finden, gelingt, wenn dieses wirklich oft mit den Begriffen operiert. In dieser Hinsicht führt der Autor Tino Seeber mit seinem "nyblog" die Suchlisten an. Neuntsemestler in Sachen Medienwirtschaft ist er, ein Halbgesicht im Impressum, wo steht, dass er nach Düsseldorf, Konstanz, Krefeld und Koblenz nun in Ilmenau lebt. Nicht ohne Aufsehen, wie der bemerkt, der sich ein wenig vertieft, ohne sich abschrecken zu lassen von einer funktionslosen Mamsell, fünf Sternen unterm Titel und jener offenen Frage, was "ny" bedeuten mag. Das Archiv reicht inzwischen zwölf Monate zurück. Und das Zerwürfnis mit dem Studentenrat offensichtlich mindestens neun.
Und so wird das ganze Blog den Duft von Selbstdarstellung nie ganz los. Was keine Kritik sein muss, denn viele gehen noch offensivere Wege, um im Rampenlicht zu stehen. Doch auch Seebers Weg scheint zu nerven, denn sein Blog inspirierte Daniel Kirstenpfad aus Ilmenau zu einem "Gegen-Blog" (thesuck.de), dem es nicht an Design und flammender Verkündung gebricht, aber an Erfüllung letzterer. Gut möglich, dass es sich doch nicht um neue Medien, sondern einen ganz und gar traditionellen Fall von alter Feindschaft handelt.
Sebastian Brandstetter aus Fritzlar blogt unter brandismission.de,
Kerstin Radke (zugezogen nach Ilmenau) schreibt seit Ende 2002 unter gutgebruellt.de nicht allzu oft, dafür aber überwiegend kurzweilig.
Frank Lachmann, der mit argh.de das Gesetz der dritten Wellenfront "erfand", ist Berliner und intellektuell dazu. Wer in seinem Blog Ilmenau in die Suchmaske schreibt, wird mit manchem Schmunzler belohnt.
Die gibt es ohnehin mit den beliebtesten Klischees über Ilmenau. Es sei kalt hier, viel zu schnell, viel zu oft regnerisch sowieso, von wegen Ziegenbock . . . Das Schlimmste aber scheint noch immer der Frauenmangel zu sein. Was die Testosteron-Überladung mancher Einträge erklärt.

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