Kammerphilosopie

Freitag, 2. Mai 2008

Über ... Feiertage

Also, ein Feiertag ist ein Tag, an dem ich nicht zur Arbeit erscheinen muss. Mancher sagt, es wäre auch eine bezahlte Freistellung, weil der Lohn die Festlegung enthält, dass die Bezüge je Monat gleich sind, egal, ob der Monat 28 oder 29 Tage wie der Februar hat, viele oder wenige arbeitsfreie Wochenend-Tage enthält oder datumsfeste Feiertage auf einen ohnehin freien Tag der Woche fallen. Oder sogar einmal wochentags- und datumsfeste Feiertage aufeinanderfallen, wie am 1. Mai 2008.
Trotzdem heißt der Auftrag feiern!
Nun mag ich nicht feiern müssen, wenn ich soll. Das muss ich schon anderweitig oft genug. Schöner wäre doch, feiern zu dürfen, wenn einem danach ist. Ist ein freier Tag ein Grund zum feiern?
Nun früher gab es viel weniger freie Tage und - nicht nur dadurch - viel längere Arbeitszeiten in einer Woche, andererseits würden wohl alle nicken, wenn konstatiert würde, dass heuer der Druck am Arbeitsplatz um einiges höher ist, als dazumal?
Was solls, nicht lang drumherumreden, ich habe nicht gefeiert gestern, sondern längst zu Erledigendes daheim in Ordnung gebracht. Und konnte mich hernach über das Ergebnis freuen. Auch eine Art zu feiern…

Über ... Neugier

Der Antriebsstoff für Journalismus aller Art, der außer Belehrung und Wissensvermehrung für den (armen) Leser noch etwas berühren will, bei eben jenem.
Und doch ist sie eine der Eigenschaften, die die Menschen polarisiert.
Neugierig möchte kaum einer genannt werden, es scheint so etwas wie diese anderen Untugenden zu sein, die eigentlich alle tun, aber keiner gern zugibt.
Würde man sie uns unterstellen, wir würden entschieden zurückweisen, oder doch mindestens relativieren. In schickliche und unschickliche Neugier.
Letztere in Selbstdisziplin im Rückgang begriffen, selbstredend.
Haben wir nicht bei Kindern die Neugier fasziniert zur Kenntnis genommen, sie später zur Vermittlung aller möglichen Welt(en)bilder verwandt, die wir für wertvoll hielten und später beklagt, dass sie irgendwie nachlässt?
Ist Neugier nun pure Essenz oder nur in konditionierter Form denkbar?
Ich meine, was wir nicht mögen, ist verordnete Neugier.
Denn da kommt der der Moralhammer geflogen: Ein niederes Gelüst sei sie, die Neugier.
Und ganz und gar unsympathisch wird die Neugier, wenn sie sich gegen uns selbst richtet.
Da könnte der eigene Grundstückszaun gar nicht hoch genug sein.

Diese Tagebuchschreiber aber hier, müssen loslassen, ob das, was sie schreiben “für oder gegen sie verwendet werden” könnte.
Oder aber im Datennirwana verhallt.
Eine Windböe kann sich auch nicht immerzu fragen, ob man sich ihrer erinnern wird.
Und ihr einen Namen gibt. Wie … Kyrill oder so.

Dienstag, 29. April 2008

Über ... Passwörter

Ha, Sie denken vermutlich, jetzt plappert dieser Verrückte seine Passwörter in die Gegend. Nein, ich wollte nur laut drüber nachdenken, wie wohl die anderen die Balance zwischen Erratbarkeit und Merkbarkeit hingekommen. Wir wären ja einsichtig und würden 09cmaw4092?(&%$§ und so etwas verwenden.
Aber mal ernsthaft:
Ich bin bei geschätzt 100 Seiten oder so angemeldet. Ich bin ja froh, wenn ich die Mails wiederfinde, in denen mir bestätigt wird, dass ich da und da überhaupt bekannt bin. Wie soll ich mir dann noch VERSCHIEDENE Passwörter merken.
Sehen Sie, jetzt denken Sie, er hat sich doch verraten, er nimmt immer nur eins.
Und das würde ich so herumposaunen, ja?
Schon möglich, oder?
Oder doch nicht?
Ich finde einen Trick gut nachvollziehbar.
Einen für einen selbst persönlich wichtigen Satz nehmen und die Anfangsbuchstaben der Wörter in Groß- und Kleinschreibung von hinten her merken.
Ja und jetzt sagen Sie nicht, Sie würden keine hundert wichtigen Sätze kennen und die Reihenfolge, in der Sie sie für die jeweiligen Accounts brauchen.
Etwas Mühe müssen wir uns alle mit dem Informationszeitalter geben, ha!

Da wäre das mit dem eigenen Fingerabdruck als Methode doch nicht die dümmste Idee, oder?

Samstag, 26. April 2008

Über ... Eitelkeiten

Aus der Premierenwoche im Thüringer Tagebuch:

Da lesen wir also heute selbst, was wir gestern schrieben. Und sehen uns in Gesellschaft. Von Mitschreibern, die wir (er)kennen (können). Und Mitleser, die unter sich bleiben. Lampenfieber? Nun ja, es ist der dritte Beitrag. Langsam müsste es abgefallen sein. Aber erst ab heute ist ein Feedback möglich.
Drei Varianten:

Lob
Wieso sollte ein Selbstdarsteller gelobt werden?
Was wird es machen mit uns, das Lob?
Eitelkeit, Höhenflüge?
Selbstbestätigung? Lassen wir es offen.

Tadel
Oh, naja, möglich, oder?
Also, Eitelkeit verletzt?
Beim Administrator petzen gehen?
Einen Regelverstoß nachweisen?
Eingeschnappt nicht mehr bloggen?

Am schwierigsten:
Schweigen…
Schreib doch was du willst.
Ist eh völlig belanglos.
Oder viele heimliche Fans. Ach ja, bitte!
Also wie nun?

Einmal mehr:
Abwarten!

Dienstag, 19. Februar 2008

Pixelrauschen

Na so was!
Okay, das Leitmedium der Branche sollte regelmäßig sein Revier abschreiten und ja, die Debatte über Sinn und Unsinn der User-Rezipient-Beziehung ist auch mit Klicks nur mittelbar zu beeinflussen, doch das Gegacker der Branche macht doch auch hellhörig.
Es ist ein Versuch.
Was ist dagegen einzuwenden?
Es verstößt gegen "Regeln".
Machen das nicht alle, die vom "Weg" abgehen?

Geben wir zoomer.de 100 Tage?
Wenigstens 100 Stunden?
Und halten wir endlich den Wertschöpfungsansatz nicht andauernd für eine zwangläufige Intellektminderung.
Dieses Land hat genügend Oberstubenschmalz.
Lassen wir uns also nicht das Gegenteil einreden.
Von niemandem

Montag, 31. Dezember 2007

Der innere Schatten

Zwischen dem Aberglauben und der Religion zu unterscheiden, das ist etwas für Analysten. Und Egomanen. Bis zur Recht- (und damit nötigerweise Falsch-) gläubigkeit ist es da nicht mehr weit. Viel größer ist der Graben zwischen jenen, die sich via Glaube (aller Art) ganz offen über manche Unerklärlichkeit hinweg helfen und jenen, die die Panik umtreibt, damit das sichere rationale Ufer zu verlassen.

Dass die offensichtlichen Beispiele ins dunkle Gefilde führen, dürfte schon ein Fingerzeig sein, doch der Reihe nach: Wenn Bergleute einen Tunnel in den Berg bohren - egal zu welchem späteren Zweck - dann vertrauen sie nicht nur auf die anerkannten Methoden des bergmännischen Vortriebs. Ein Tunnel braucht eine Patin. Diese Patin leiht ihren Namen dem Tunnel aus - zumindest für die Bauzeit. So hieß etwa der Tunnel Alte-Burg Claudia-Tunnel (nach der seinerzeitige CDU-Bundestagsabgeordneten Nolte) und der Tunnel Rennsteig Christiane-Tunnel (nach der Frau des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Männer kommen nicht in Frage. Denn die Frauen repräsentieren in diesem Amt die irdische Stellvertreterin der Heiligen Barbara.

Legenden berichten, dass dieses Mädchen sich nicht, wie vom Vater gewünscht, mit einem reichen Mann verheiraten ließ, sondern sich statt dessen einer kleinen Gruppe Christen, die damals in ständiger Angst vor den kaiserlichen Christenverfolgern im Verborgenen lebten, zuwandte. Daraufhin ließ ihr Vater, ein Christenhasser, sie geißeln und hinrichten. Auf dem Weg ins Gefängnis soll sich ein Kirschzweig im Kleid der Heiligen verfangen haben, der bei der Hinrichtung in voller Blüte stand.

Barbara gilt auch als Patronin der Bergleute, da eine Legende besagt, dass ein sich öffnender Felsen Barbara auf der Flucht vor ihrem Vater zunächst Schutz geboten habe. Vielerorts wird am 4. Dezember für jedes Kind ein Zweig geschnitten und mit Bändern geschmückt.

Den Bergleutebrauch ist das eine. Aber wie erklärt einer seinen aktuellen Fortbestand? Und zwar über die Tradition hinaus?

Vor wenigen Wochen, Anfang November, stahlen Unbekannte die Statue der heiligen Barbara in Gehren. Dort graben Tunnelbauer eine Spirale in den Berg. Die Bergleute können zwar alle Regeln des Arbeitsschutzes anwenden, der Berg aber antwortet gelegentlich ungefragt. Und wer drückt ein subjektives Angstgefühl nieder, das von dieser Unberechenbarkeit herrührt? Kein Wunder, dass die Bergleute neulich den Barbara-Diebstahl nicht auf die leichte Schulter nahmen. Die Statue war in einem rituellem Akt geweiht worden, die Patin Angela Rocktäschel offiziell ins Amt eingeführt. Und nun?

Die Bergleute besorgten schleunigst eine neue Figur, die Patin führte sie erneut durch die Stollen und nunmehr steht Barbara an einem Platz, an dem sie schlecht zu stehlen ist - im Berg selbst.

Der Geschichten sind noch einige: So geschehen am Alte-Burg-Tunnel: Patinnen sind eigentlich gehalten, sich öfter bei ihrem Tunnel blicken zu lassen. Dass der Berg übel nimmt, wenn das nicht passiert, zeigte er am 30. Juni 1999, als die Mineure von unten her einen - im Mittelalter notdürftig zugeschütteten - Bergwerksstollen erreichten, der in keiner Karte verzeichnet war. Der sich sonst stauende Regen konnte jetzt nach unten ablaufen und verschüttete mit Getöse einen Teil der Vortriebsröhre. Nur Minuten, nachdem die Bauleute - aus einem Gefühl heraus - das Feld geräumt hatten.

Vom großen Nachbar Rennsteig-Tunnel sind solche Dramen nicht überliefert, allerdings wurde er - je nach Lesart um einiges später fertig. Auch hier irgendetwas nicht in Ordnung an den Barbara-Regeln? Die Tunnelpatin Christiane Herzog starb am 19. Juni 2000, drei Jahre vor Bauende.

Wann immer einer die Elle der Kausalität anlegt, wird er Beweis und Gegenbeweis in vergleichbarer Anzahl finden. Statistiker scheitern grandios, wenn sie etwa dem Volke erklären wollen, dass gerade dann, wenn ein Jackpot besonders voll ist, die Wahrscheinlichkeit eines Gewinnes - wie hoch auch immer - deutlich sinkt. Und so bleibt es die ewige Suche im eigenen Inneren nach den hinreichenden Grund des eigenen Daseins, die einen zu ganz persönlichen "Marotten" animiert. Aberglaube ist nichts weiter als ein Ausdruck davon. Dass er öfter als einmal vorkommt, ist eher ein Zeichen für den - mit Verlaub - Herdentrieb des Menschen, als einer größeren "Wahr"-"schein"-lichkeit.

Mittwoch, 12. September 2007

Ein Buchgeist namens Zeno

Mit dieser Idee heute hier beschrieben könnte sich erweisen, wie tragfähig die These von Peter Orban wirklich ist.
Ein Linktipp ist das Zeno-Projekt in jedem Falle.

Mittwoch, 5. September 2007

Minas Mithril

Das Zuhause hat den Namen gewechselt.
Minas Geral ist - Geschichte.
Es war längst an der Zeit.
Nur die Gelegenheit war noch nicht auf Augenhöhe.
Minas Newal war ein Interimstitel.
Er blieb bemüht, aber glücklos.
Die Wellen nahmen ihn flussabwärts mit sich
und es steht zu vermuten,
dass er sich auch in der Hauptstadt nicht verankern wird.

In der Morgendämmerung funkelt
Minas Mithril
hell,
inspiriert,
metallisch blank,
nicht unbedingt weich
und auf eine Weise geläutert
vom Staub, der sich hinfort wäscht
im launigen Gemurmel der Lebenswellen.

Silber sei das Licht
am Rand der Zukunft
und wie Earendils Gabe
ein Strahl in Stunden,
da alle Hoffnung schwinden könnte.

Jetzt und mutig ohne Limit.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Ebenenkontakt

Orlando Bloom, also der Schauspieler, also der Elb, also der Stellvertreter, also der Schwerenöter
ist verliebt
in eine Hexe, also...
und nun müssen wir nicht lang rätseln,
sondern uns vielmehr fragen, wie das wohl ausgehen soll,
wo doch deren erster Rat in solchen Dingen war, ist und bleibt,
dass er sich lieber eine von seinem Volke erwählen soll.
Mal sehn, mal sehn...

Mittwoch, 21. März 2007

Schmunzelstoff...

Habe ich doch vorhin bei einer Sommerreifenfahrerin - also, wirklich, also wirklich - dieses neuerliche, sehr amüsante Pladoyer dafür gelesen, dass die Welt um einiges friedlicher wäre, würde man nicht der väterlichen, sondern der mütterlichen Erblinie die Regularien der Weltläufe überlassen.

Lions Cottage

Ein Sonne-Mond-Symbolon

Zeichen

DAS LAND
(Richtung Seelenaue)

Eine Ehre
DIE MONDIN
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Nichts ist Zufall
Das Wort war noch zu haben. http://www.wortpat enschaft.de/picture_pate.p hp?wort=Mittelerde
gerandalf - 4. Apr, 21:05

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